Der Anninger - Bauwerke

Jubiläumswarte alt | Jubiläumswarte neu | Wilhelmswarte | Klesheimwarte | Husarentempel | Sender
Anningerhaus | Krauste Linde | Veiglhütte | Hubertushütte | Bockerl | Richardhof | Rudolf Proksch-Hütte
Unterstandshütten | Kaisergerndlhaus | Bergheim | Schießstätten | Gasleitung | Burg Mödling | Bergbahnen

Für den Wanderer und Spaziergänger interessante Bauwerke am Anninger sind die verschiedenen Schutzhütten und die beiden Aussichtswarten. An einigen Stellen findet man Reste ehemaliger Schutzhütten. Schließlich gibt es noch den markanten Sender, der weithin sichtbar ist.


Jubiläumswarte alt (bis 2021)

Die Jubiläumswarte am Eschenkogel auf 649 m ist ein wichtiger Punkt auf dem Anninger. Bei entsprechendem Wetter bietet sie eine wunderbare Aussicht, an manchen Tagen bis zum 80km entfernten Ötscher! Allerdings nehmen die meisten Spaziergänger nach der Mühe des Aufstiegs auf den Anninger nicht mehr die kleine zusätzliche Mühe des Aufstiegs auf die Warte auf sich. (Beschreibung der 2021 erneuerten Warte siehe unten.)

Die 15 m hohe Eisenkonstruktion der Warte wurde im Jahr 1898 vom Verein der Naturfreunde in Mödling vom Jahre 1877 errichtet aus Anlass des 50-jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Josef. Der Auftrag ging an Rudolph Philip Waagner, Betreiber einer Eisengießerei und Brückenbauanstalt in Wien (ab 1905 Waagner-Biró). In der Mödlinger Zeitung vom 5. Februar 1898 ([MöZ] S.3) wird berichtet, dass die Genossenschaft der Gast- und Schankgewerbetreibenden mit dem Sitze in Mödling zur Errichtung der Kaiser-Jubiläumsveste am Anninger den Betrag von 10 fl. (Kronen) zeichnete. Wird nachträglich genehmigt.

Das letzte Stück steigt man auf einer eisernen Wendeltreppe hinauf, auf den Stufen findet man die Aufschrift WAAGNER WIEN. Ursprünglich stand auf der betonierten Plattform unter der Warte eine Unterstandshütte (z.B. zu sehen auf einem Foto von 1913 [Lob]), von dieser ist nichts mehr zu sehen, nur mehr die Steinstufen zur Plattform sind vorhanden. In der Badener Zeitung vom 18. Oktober 1899 wird über diese Hütte berichtet ([BaZ] S.4):

Vandalismus in der Jubiläumswarte am Eschenkogel des Vereines der Naturfreunde in Mödling.
Leider hat sich die Kaiser Jubiläums-Warte am Eschenkogel nicht allzulange des Schutzes des Publicums zu erfreuen gehabt, denn in der jüngsten Zeit wurde durch Ausbrechen der Fenster, Ruinieren des Schlosses, Beschädigung der Dachpappeneindeckung an der Unterkunftshütte der Warte dem Vereine wieder ein bedeutender Schaden verursacht. Es ist traurig, dass selbst so allgemein nützliche Objecte dem Muthwillen und der Bosheit Unverständiger zum Opfer fallen, aber der Verein ist gegen derlei Beschädigungen so lange machtlos, als er nicht die Thäter zu ermitteln und einer Strafe zuzuführen in der Lage ist. - Mögen daher alle Besucher unseres schönen Anningegebietes auch ihr Augenerk auf solche Frevler am Vereinsvermögen richten, denn nur wenn einige Beispiele constatiert sind, kann auf Besserung für die Zukunft gerechnet werden. Es müsste eben leider die Natur mancher Menschen erst völlig umgekehrt werden, damit sie das richtige Verständnis für solche Veranstaltungen bekommen, die das Allgemeinheit nur zum Nutzen gereichen und dem Einzelnen ja kein Hindernis oder Schaden sind. Bis dahin wird es wohl noch weit ins nächste Jahrhundert hinein dauern.

Bevor diese Warte errichtet wurde, befand sich auf dem Eschenkogel die hölzerne Sophienwarte, eröffnet am 28. Juli 1878, benannt nach Baronin Sophie von Todesco, einer Wohltäterin des Vereins der Naturfreunde ([Jane2] Nr.18).

Karte Jubiläumswarte
100 Jahre
Jubiläumswarte

Im Jahr 1998 wurde die Warte zum 100-Jahr Jubiläum renoviert, am 31. Oktober wurde sie im Rahmen einer Feier zur Benützung freigegeben. Die Metallkonstruktion wurde neu gestrichen, die Holzstufen wurden durch Metallgitter ersetzt. Auch die Plattformen bestehen aus Metallgittern. Für manche Menschen bedeutet es eine beträchtliche Überwindung, diese durchsichtige Warte zu betreten. Dabei sind die Metallgitter wesentlich praktischer als die früheren Holzstufen, die bei Nässe rutschig und im Winter vereist waren, also objektiv wesentlich gefährlicher waren. Am Sockel der Steinstufen befinden sich die Initialen F.M. K.T.

Neben der Warte befindet sich auf einem kleinen, felsigen Gipfel ein Gedenkkreuz für die Verstorbenen des Vereins. Zu Allerheiligen wird dort manchmal ein Kranz niedergelegt. Um die Warte stehen zahlreiche Eschen (ein sog. Gipfel-Eschenwald, daher auch die Bezeichnung Eschenkogel) und einige Linden.

Bei guten Sichtverhältnissen kann folgendes von der Jubiläumswarte aus gesehen werden (beginnend mit Wien, dann weiter im Uhrzeigersinn):

Großer Steinbruch bei Gaaden
Steinbruch Gaaden
Wien
Blick auf Wien
Wien
Blick auf Wien
Blick zum Schneeberg
Blick zum Schneeberg
Blick zum Schneeberg
Blick zum Schneeberg
Blick zum Schneeberg
Blick zum Schneeberg (2012)

Auch an Tagen, an denen die Fernsicht nicht gut oder gar nicht vorhanden ist, kann es lohnend sein die Jubiläumswarte zu besuchen. Vor allem im Winter kommt es vor, dass die Wetterverhältnisse ab dem Anningerhaus ganz anders sind als davor. Manchmal beginnt dort erst der Schnee oder der Raureif. Eine ganz dick mit Raureif überzogene Jubiläumswarte im Nebel hat auch ohne Fernsicht ihren Reiz. Und ganz selten hat man das Glück, dass man im dichten Nebel ohne Hoffnung auf Sonne auf den Anninger aufsteigt, plötzlich kurz vor dem Anningerhaus wird es deutlich heller, und auf der Jubiläumswarte befindet man sich unter wolkenlosem Himmel in der Sonne und sieht den Scheeberg herüberleuchten.

Jubiläumswarte
Jubiläumswarte
Jubiläumswarte
Jubiläumswarte
Jubiläumswarte
Jubiläumswarte
Weg zur Jubiläumswarte
Weg zur Jubiläumswarte
Jubiläumswarte
Jubiläumswarte
Jubiläumswarte
Jubiläumswarte

Das Wegstück vom Anningerhaus zur Jubiläumswarte ist leider oft sehr gatschig. Die Wanderer kommen mit dicken Matsch-Paketen an den Schuhen bei der Warte an. Vor einigen Jahren wurde der Weg bei Waldarbeiten von schweren Fahrzeugen aufgewühlt, er hat sich davon nicht mehr erholt. Mir ein paar Scheibtruhen Schotter könnte der Weg trocken gelegt werden, leider ist das bisher nicht durchgeführt worden. Auch eine Vorsprache beim zuständigen Forstamt Hinterbrühl war bisher ergebnislos. Dafür wird aber reichlich Schotter auf die Anningerstraße aufgebracht, mit dem Erfolg, dass die zahlreichen Fahrzeuge den Schotter zermahlen und als Feinstaub in die Luft wirbeln. Ergänzung 2019: Aufgrund der immer wärmer und trockener werdenden Witterung reduziert sich das Problem mit dem Gatsch.

Am 13.5.2006 war die Jubiläumswarte Ziel einer Übung des Bundesheeres. Die Warte wurde kurzfristig in einen Sendeturm umgebaut. Die Spuren der Klebebänder sind noch zu sehen, beim Entfernen der Bänder ging der Lack mit.

Anfang Dezember 2010 wurden an der Jubiläumswarte zwei Panoramabilder angebracht. Eines zeigt den Blick nach Westen, eines den Blick nach Norden. Die sichtbaren Berge vom Schneeberg bis zu den Kleinen Karpaten sind beschriftet.

Anfang Jänner 2015 wurden die hohen Bäume rund um die Jubiläumswarte, ausgenommen im Nordwesten, weggeschnitten.

Jubiläumswarte
Jubiläumswarte Panorama
Jubiläumswarte
Jubiläumswarte Panorama
Jubiläumswarte
Kahlschlag Jänner 2015

Seit Juni 2018 werden die Besucher der Jubiläumswarte durch eine Hinweistafel informiert, was auf der Warte erlaubt ist und was verboten ist.

Jubiläumswarte
Hinweistafel Jubiläumswarte
Jubiläumswarte
Hinweistafel Jubiläumswarte

Sei 20. Mai 2019 ist die Jubiläumswarte leider gesperrt. Eine Erklärung dazu war in den Niederösterreichischen Nachrichten, Ausgabe Mödling, Woche 21/2019 auf S.30 zu lesen:

Gefahr in Verzug: Warte geschlossen
Konzept erstellen | Generalsanierung des Anninger-Aussichtsturmes wird geplant, die Maßnahmen werden nach Dringlichkeit gereiht.

Seit 1898 steht oben auf dem Anninger die "Kaiser-Jubiläumswarte", errichtet von den Naturfreunden anlässlich der 50-jährigen Regentschaft von Kaiser Franz Josef. Seit damals ist sie zu einem Symbol und wichtigen Ausflugsziel der Region geworden.

Nun ist die 25 Meter hohe Konstruktion mit den 78 Stufen gesperrt. "Gefahr in Verzug" musste nach einer genauen Inspektion gemeldet werden, denn der Zahn der Zeit nagt gewaltig an diesem Wahrzeichen. Ein bautechnisches Gutachten ergab, dass die Sicherheit nicht mehr gewährleistet ist.

Rainer Schramm (Wir Gaadener), Bürgermeister von Gaaden, auf dessen Gemeindegebiet die Warte steht: "Das Wahrzeichen, das von den Naturfreunden betreut wird, steht zwar auf unserem Gemeindegebiet, aber die Besucher kommen de facto aus der ganzen Region und sogar aus Wien, wir allein können die Reparaturkosten keinesfalls tragen." Froh ist Schramm, dass die Naturfreunde einen tatkräftigen Vorstand haben, mit dem Mödlinger Stadtrat Leo Lindebner (ÖVP) an der Spitze: "Ich bin der Meinung, dass auch die umliegenden Gemeinden mit ins Boot geholt werden sollen."

Nun ist man dabei, einen Fünfjahresplan zu erstellen, der auch die Sanierungsmaßnahmen nach Dringlichkeit ordnet.

Lindebner sichtet die Lage: "Wir sind dabei, nun alle Schäden zu erheben, das sind unter anderem Rostschäden bei der Verschraubung und den Eckverbindungen. Wir erstellen nun ein Konzept für die Generalsanierung, erheben die Kosten, überlegen die Finanzierung und rufen einen erweiterten Vorstand, ein Fachgremium mit Erfahrung zusammen."

Drei Wochen nach der Sperre, Mitte Juni, hat es das tatkräftige Team dann auch geschafft, an verschiedenen Stellen Plakate aufzuhängen, um die Wanderer über die Sperre zu informieren:

Jubiläumswarte gesperrt!
Nach bautechnischer Begutachtung zeigt sich ein Zustand der Jubiläumswarte, welcher die erforderliche Betretungs- und Benutzungssicherheit nicht ausreichend gewährleistet.
Eine Generalsanierung ist in Vorbereitung.
Um Verständnis wird gebeten.
Der Vereinsvorstand

Jubiläumswarte
Jubiläumswarte im Mai 2019
Jubiläumswarte
Jubiläumswarte gesperrt
Jubiläumswarte
Jubiläumswarte gesperrt
Jubiläumswarte
Jubiläumswarte gesperrt
Jubiläumswarte
Stufen fehlen (September 2020)

Die angeblich so schweren Schäden an der Warte sind sicher nicht von gestern auf heute aufgetreten. Umso betrüblicher ist es, dass man sich erst jetzt Gedanken über Konzepte und Finanzierung macht. Fünfjahresplan - das klingt nach einer mehrjährigen Sperre der Warte. Einziger Lichtblick: seit bei der Warte etliche hohe Bäume weggeschnitten wurden, sieht man den Schneeberg auch vom Fuß der Warte aus. Interessante Berge weiter im Westen (wie z.B. Gippel, Göller, Unterberg, Ötscher!) werden vom Anninger aus jetzt für längere Zeit leider nicht zu sehen sein.

Am 17. Juli 2019 wurde bekannt, was der tatkräftige Vorstand mit der Aussage eine Generalsanierung ist in Vorbereitung auf dem Plakat gemeint hat: die Warte soll angeblich ersatzlos abgerissen werden!! [Link1...] [Link2...]

Ein Schock für alle Freunde des Anninger. Das würde bedeuten, dass Berge wie Gippel, Göller, Ötscher(!), Reisalpe, Jauerling usw. vom Anninger aus nicht mehr zu sehen sind. Die als Ersatz angepriesene Wilhelmswarte ist leider kein Ersatz, weil von dort aus kann man zwar die Trabrennbahn in Baden betrachten, man sieht aber nicht die oben genannten Berge.
Es bleibt zu hoffen, dass man doch noch eine Lösung findet. Immerhin wurde die Theresienwarte in Baden 2014/15 innerhalb eines Jahres abgetragen und komplett neu aufgebaut, in sehr ansprechendem bregenzerwälder Design. Das sollte doch die Europastadt Mödling auch schaffen.

In den Niederösterreichischen Nachrichten, Ausgabe Mödling, Woche 30/2019 wurde auf S.22 noch etwas ausführlicher berichtet:

Anninger Wahrzeichen | Kaiser Franz Joseph Jubiläumswarte vor dem Abbruch. Gespräche über Alternativen laufen ab September
Ende Mai wurde die 25 m hohe, 121 Jahre alte Aussichtswarte am Anninger wegen grober bautechnischer Schäden an der Metallkonstruktion aus Sicherheitsgründen gesperrt, der Bereich mit einem Betretungsverbot gekennzeichnet. Das nun vorliegende 73-seitige statische und stahlbautechnische Gutachten macht deutlich: Die vom "Verein der Naturfreunde in Mödling vom Jahre 1877" 1898 zu Ehren der 50-jährigen Regentschaft von kaiser Franz Joseph errichtete Jubiläumswarte ist so gut wie Geschichte.

"Da gibt es leider nichts zu beschönigen", sagt Obmann Leo Lindebner: "Die Warte ist eine Rostlaube. Betroffen sind alle konstruktiven Bauelemente wie Geländer, Stiegenauflager oder die Konsole für die Lichtgitterroste. Zusätzlich erschwerend ist, dass das Material nicht zu schweißen ist.

Um die Warte auf Kurs zu bringen, müsste gebohrt, geschraubt und genietet und zusätzliche Versteifungsbauteile angebracht werden. Dadurch erhöht sich allerdings das Gewicht des Aussichtsturmes. "Restaurieren kann man alles, auch ein 100-jähriges Auto", merkt Lindebner im NÖN-Gespräch an. "Ob sich das alles lohnt, bleibt allerdings dahingestellt.

Alles in allem ist der Kostenaufwand für die Generalsanierung - Schätzungen gehen von 200.000 Euro aus - für den Verein nicht zu bewältigen. Die Warte ist nicht denkmalgeschützt, ein Abbruch daher grundsätzlich kein Problem, betont Lindebner. Abgesehen vom Finanziellen. "Ich habe auch schon den Tipp bekommen, beim Bundesheer nachzufragen. Die tragen so etwas angeblich ab."

Plan A lautet: das Zugangsportal und das Betonblockfundament sollen belassen werden und eine Tafel, die an die Kaiser Franz Joseph Jubiläumswarte erinnert, angebracht werden.

Plan B ist die bevorzugte Variante, wie auch aus mehreren Facebook-Meldungen und Leserbriefen hervorgeht. Allerdings hat Lindebner diesbezüglich wenig Hoffnung: "Eine neue Warte steht aus finanziellen Gründen für uns als Verein nicht zur Debatte."

Es sei denn, die Anrainergemeinden und/oder das Land NÖ kommen für einen Neubau auf. "Im September laden wir die Anninger-Bürgermeister zu einem Gespräch", macht Lindebner deutlich. Auch die HTL Mödling werde mit ins Boot genommen.

Wie eine neue Warte aussehen sollte, wüsste Lindebner schon: "Egal, ob aus Holz oder Stahl. Sie muss mindestens 25 Meter hoch sein, damit man über die Baumwipfel sieht. Und sie muss Erdbeben, Stürme, Eis- und Schneelast aushalten."

Reaktion
"Ich begrüße es, dass der neue Vorstand nun Nägel mit Köpfen macht, der Abriss der Warte ist dringend nötig. Das Areal ist abgesperrt, dennoch klettern Leute auf die Warte. An einen Neubau ist nicht zu denken, denn es sind auch Reparatur- und Sanierungsarbeiten an den beiden Schutzhäusern erforderlich, da steht die Warte vorerst mal an letzter Stelle. Die Anninger-Gemeinden haben sich geeinigt, pro Einwohner jährlich einen Euro einzuheben und dahingehend zu investieren. Und dann gibt's ja auch noch die Landesförderung."
Gaadens Bürgermeister Rainer Schramm, Wir Gaadener

Ende September 2020 wurden die unteren Stufen entfernt. Aber es keimt wieder Hoffnung auf: vor der Krausten Linde wurde ein neuer Schaukasten montiert, darin sieht man ein Foto der Jubiläumswarte mit der Beschriftung Jubiläumswarte derzeit gesperrt, Neubau in Vorbereitung :-)
Im "Mödlinger Newsletter" vom 30. September 2020 wird über die auf dem letzten Stand der Technik adaptierte "Krauste Linde" berichtet, mit folgendem Ausblick:

Jubiläumswarte neu!
Das nächste Projekt betrifft die Kaiser Franz Joseph I.-Jubiläumswarte in der Nähe des Anningerhauses. Das Gusseisentragwerk ist derart angegriffen, dass eine Sanierung nicht mehr in Frage kommt und ein Neubau vorbereitet wird. Dieser soll frei über Sponsoren- und Fördergelder finanziert werden. Erste erfolgversprechende Gespräche wurden bereits geführt, z.B. hat die NÖ Wirtschaftsagentur "ecoplus" eine 50%-ige Unterstützungszusage abgegeben. Auch eine Bausteinaktion wird ventiliert.

Noch konkreter und hoffnungsvoller klingt ein Bericht in den Niederösterreichischen Nachrichten, Ausgabe Mödling, vom 11.11.2020 (S.26):

Der Neubau ist besiegelt
Die "Kaiser-Jubiläums-Warte" am Anninger musste 2019 nach einer bauteschnischen Begutachtung aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Die Kosten der notwendigen Sanierung und Restaurierung konnte der für die Warte verantwortliche "Verein der Naturfreunde in Mödling vom Jahre 1877" nicht stemmen.

Die intensiven Bemühungen um finanzielle Unterstützung tragen nun Früchte: Professor Johann Graf, Gründer der Novomatic-Gruppe, hat sich bereit erklärt, aus privaten "Kunst- und Kulturförderung" Mitteln 250.000 Euro beizusteuern. Er wolle das in die Naturlandschaft des Wienerwaldes eingebettete Baujuwel für Erholungssuchende bewahren. "Mir ist es ein persönliches Anliegen, den Erhalt der Jubiläumswarte am Anninger sicherzustellen sowie den Familien als beliebtes Ausflugsziel anzubieten." Vereinsobmann Leopold Lindebner war bei den finalen Gesprächen persönlich mit dabei und bedankte sich "für diese generöse Unterstützung von Professor Graf, der in diesen Zeiten voller Unsicherheit und Zukunftsängsten unserem kulturhistorischen und umweltrelevanten Projekt eine Unterstützung in dieser Dimension zukommen lässt".

Auch die Landwirtschaftsagentur ecoplus wird sich an der Neugestaltung finanziell beteiligen. Das vor allem im Zusammenhang mit einem touristischen Gesamtkonzept rund um den Anninger. Nicht zu vergessen auf die Beiträge der sechs Anninger-Gemeinden Gaaden, Hinterbrühl, Mödling, Guntramsdorf Gumpoldskirchen und Wiener Neudorf, "die ihn finanziell herausfordernden Zeiten ihre Beiträge leisten", betonte Lindebner.

Die Vorarbeiten zur Neuerrichtung der Warte sind bereits angelaufen. Professor Graf wünsche sich eine 25 Meter hohe Warte, damit nicht immer Bäume gestutzt werden müssen um die Sicht freizuhalten, merkte Lindebner an. Die alte Warte war 15 Meter hoch.

Mit Stahlbau Unger hat der Verein bereits ein österreichisches Familienunternehmen mit Sitz in Oberwart bei der Hand, das sich ums Einreichprojekt kümmert. Die entsprechenden Pläne werden dann allen Förderstellen vorgelegt, ehe die beste "schlanke und elegante Stahlkonstruktion" realisiert wird. Der Zeitplan ist jetzt, da die Finanzierung gesichert ist, ein ambitionierter. Mitte 2021 soll bereits Eröffnung gefeiert werden. "Bis dahin liegt noch viel Arbeit vor uns", macht Lindebner deutlich. "Aber mit unserem engagierten und freiwilligen Vereinsteam werden wir die auch schaffen."

Mitte Februar 2021 wurden in den Schaukästen beim Anningerhaus und bei der Krausten Linde Pläne und Informationszettel zum geplanten Neubau angebracht. Generalunternehmer ist die Firma Unger Stahlbau aus Oberwart [Link] als Best- und Billigstbieter. Projektpartner sind die Bundesforste als Grundeigentümer, die Bezirkshauptmannschaft Mödling als Forst- und Naturschutzbehörde, die Gemeinde Gaaden als Baubehörde und die Gemeinde Mödling.

Neben der neuen Warte sind unter dem Titel Neues Anninger-Erlebnis weitere Unterhaltungsobjekte geplant, z.B. Fahnenplatz, Kaiser-Platzl mit Chill-Liegen, Sisi-Weg. Das Eröffnungsfest soll am 26. Juni 2021 stattfinden (wegen Corona verschoben auf 2. Oktober). Das wird tatsächlich ein Fest, wenn nach 25 Monaten wieder die Aussicht von einer Warte am Eschenkogel genossen werden kann.

Neuplanung Jubiläumswarte
Neuplanung Jubiläumswarte Feb 2021
Neuplanung Jubiläumswarte
Neuplanung Jubiläumswarte Feb 2021
Neuplanung Jubiläumswarte
Jubiläumswarte neu
Neuplanung Jubiläumswarte
Jubiläumswarte neu

Die Jubiläumswarte ist ein Fixpunkt der Landesvermessung. Neben der alten Warte befand sich ein Stein mit der Aufschrift K.T. (Kataster Triangulierung).

Neubau der Warte 2021

Im März 2021 wurde der Forstweg vom Anningerhaus zur Jubiläumswarte zu einer breiten, geschotterten Straße ausgebaut, um Baufahrzeugen die Zufahrt zu ermöglichen. In der zweiten Woche im März 2021 wurde die Jubiläumswarte abgebaut. Am Freitag war nichts mehr davon zu sehen, keine Überreste, nur eine große Baustelle.
Ein Video von Erdbau Aigner auf facebook zeigt, wie die Warte umgerissen wurde [Link...].

Es folgten Erd- und Steinbewegungen zur Vorbereitung des Neubaus. Die Erdarbeiten führte die Fa. Aigner aus Gießhübl durch. In der Woche vom 20. März war die ganze Baustelle noch einmal mit Schnee bedeckt. Von der alten Warte lagen noch ein paar verbogene Metalltraversen und Betonbrocken herum. Anfang April wurde ein großer ebener Platz hergestellt, auf dem später Mischwagen und Kranwagen stehen konnten. Mitte April war nochmal alles weiß. In der letzen Aprilwoche begann die Vorbereitung des Fundaments. Dieses wurde im Mai mit sehr viel Eisen und Beton durch die Fa. Frühwirth aus der Hinterbrühl fertiggestellt.

Jubiläumswarte Dez 2020
Jubiläumswarte im Dez 2020
Jubiläumswarte
Jubiläumswarte - hier stand sie einmal
Jubiläumswarte
Jubiläumswarte Baustelle
Reste der Warte
Reste der Warte 20. März 2021
Gedenkkreuz und Sender
Gedenkkreuz und Sender

Anfang Juni 2021 begann die Fa. Unger mit dem Aufbau der neuen Warte aus silber glänzenden Metallteilen, die von einem ziemlich hohen Autokran in die richtige Position gehoben wurden. Am 10. Juni war von Teilen der Warte schon die endgültige Höhe erreicht, andere Teile fehlten noch. Es wurde also nicht Stockwerk für Stockwerk von unten her aufgebaut. Am 12. Juni konnte festgestellt werden, dass die Warte bei Wind interessante sphärische Klänge erzeugt. Der Aufbau ging rasch vor sich. Am 16. Juni war die Warte komplett fertig, am 17. Juni 2021 konnte eine Erstbesteigung durchgeführt werden. Am 26. Juni war die Ruhezone mit Liegen, Tischen und Bänken fertiggestellt. Das für diesen Tag geplante Eröffnungsfest konnte coronabedingt leider nicht stattfinden. Es wurde am 2. Oktober 2021 nachgeholt.

Aufbau der Warte
Aufbau der Warte
Die  Warte ist fertig
Die Warte ist fertig
Ausblick nach Wien
Ausblick nach Wien

Ein Video auf YouTube zeigt den Abbruch der alten und den Aufbau der neuen Warte. [Link...]

In einem Album auf Google Photos sind Fortschritte der Baustelle zu sehen [Link...]

Den Verantwortlichen ist großes Lob und Dank auszusprechen, dass dieses Werk mit Gesamtkosten von € 520000 geschafft wurde. Der Anninger ohne diese Warte wäre eine sehr traurige Sache, wie die zwei Jahre gezeigt haben, wo wir auf die Warte verzichten mussten.

Bericht in der NÖN...

Ende Dezember 2021 wurde bei der Warte ein Metallbehälter mit Gipfelbuch montiert. Im selben Zeitraum war es ungewöhnlich mild und teilweise sehr feucht, wodurch die Zugangsrampe zur Warte in eine unbegehbare Morastlandschaft verwandelt wurde. Eine ordentliche Schotterauflage könnte hier Abhilfe schaffen.

Von April bis Juli 2023 ist im Museum Mödling die Ausstellung Die neue JUBILÄUMSWARTE und das ANNINGERHAUS zu sehen.

Am 13. Mai 2024 wurde an der südwestlichen Ecke des Betonsockels der Jubiläumswarte ein Vermessungszeichen des BEV angebracht, als Ersatz für den historischen K.T.-Stein, der beim Neubau der Warte verloren gegangen ist.

Vermessungszeichen BEV 2024
Vermessungszeichen BEV 2024
Historischer K.T.-Stein
Historischer K.T.-Stein

Die folgenden historischen Aufnahmen der alten Jubiläumswarte wurden von Herrn Thomas Kaltenecker zur Verfügung gestellt:

Jubiläumswarte Jubiläumswarte Jubiläumswarte

Alte Ansichten der Jubiläumswarte: [Link...]


Wilhelmswarte

Im Jahr 1878 wurde auf dem höchsten Punkt des Anninger, auf 675 m Höhe, vom Verein der Naturfreunde in Mödling vom Jahre 1877 eine hölzerne Warte errichtet. Neun Jahre später war sie durch Witterungseinflüsse und Vandalenakte baufällig und wurde durch einen runden, geschlossenen Steinbau ersetzt, die heutige Wilhelmswarte. Die Eröffnung fand am 10. Juli 1887 statt. 1900 wurde die Warte durch die Firma N. Rella und Neffe restauriert (Mödlinger Zeitung ([MöZ] 29. September 1900 S.4).

Die Warte ist benannt nach Erzherzog Wilhelm (1827 - 1894), einem Föderer des Vereins. Im Inneren des Turms führen Stiegen empor. Im Halbstock sieht man an der Wand die Jahreszahl 1905. Die Aussicht von der Aussichtsplattform nach Westen und Norden ist durch den Buchkogel und den Eschenkogel etwas eingeschränkt, die Sicht endet beim Schneeberg. Dafür bietet sich aber ein schöner Blick auf Baden mit der Trabrennbahn.

Im Jahr 1996 wurden die Holzstiegen der Warte sowie das Eingangstor erneuert. Leider befand sich dort plötzlich eine Tafel Wintersperre 15.11.-15.3. Eine Enttäuschung für alle Besucher der Warte, da die Sicht doch an klaren Wintertagen wesentlich besser ist als an dunstigen Sommertagen. Tatsächlich war die Warte auch am 25.4.1997 noch gesperrt. Auch im darauffolgenden Winter wurde die Warte wieder zugesperrt, sie war jedoch am 10.1.1998 wieder offen und wurde seither nicht mehr versperrt.

Im Eingangsbereich der Warte, an den Stiegen befestigt, befand sich eine Tafel mit folgender Aufschrift: Wilhelmswarte erbaut 1886. Das gleichzeitige Betreten der Warte von mehr als 10 Personen ist verboten. Diese Tafel ist im Frühjahr 2007 verschwunden. Anfang 2010 tauchte an der Wilhelmswarte die berühmte Aufschrift Kyselak auf.

Anfang Dezember 2010 wurde an der Wilhelmswarte ein Panoramabild angebracht. Es zeigt den Blick vom Leithagebirge bis zum Hohen Lindkogel.

Wilhelmswarte
Wilhelmswarte
Wilhelmswarte
Wilhelmswarte
Blick zum Schneeberg
Blick zum Schneeberg
J. Kyselak
J. Kyselak
Blick zum Schneeberg
Blick zum Schneeberg
Wilhemswarte Panorama
Wilhemswarte Panorama

Im April 2011 wurde der Wald rund um die Wilhelmswarte kahlgeschlagen. Die Warte steht jetzt frei auf dem Anninger Hauptgipfel. Umliegende Berge wie der Vierjochkogel mit dem Sender (dahinter Wien) und der Höllenstein sind jetzt gut sichtbar.

Wilhemswarte
Wilhemswarte
Wilhemswarte
Wilhemswarte

Östlich neben der Warte befindet sich ein großer Quader aus Beton. Westlich neben der Warte befinden sich vier Betonsockel. Sie waren das Fundament für einen Kurzwellensender (Gittermast) der Wehrmacht im 2. Weltkrieg, und zwar für die Verbindung nach Osten (Polen, Russland). Nach dem Ende des Krieges wurde der Mast von der Roten Armee abgebaut und vermutlich mitgenommen. Zu diesem Sender gehörte auch der alte Transformator im oberen Teil des Siebenbrunnengrabens, wobei das Wasser im Siebenbrunnengraben zur Kühlung der Trafostation verwendet wurde. [Lan]

Wilhemswarte, ehemaliger Sender
Ehemaliger Sender
Trafostation für den ehem. Sender
Trafostation

Die Wilhelmswarte ist ein Fixpunkt der Landesvermessung. In der Mitte der Aussichtsplattform ist ein Metallplatte mit den Buchstaben K.T. (Kataster Triangulierung) eingelassen. Vor dem Stiegenaufgang zur Eingangstür befindet sich ein quadratischer Stein im Boden mit Kreuz. An der südlichen Außenmauer befindet sich ein großer Metallknopf mit den Buchstaben T.P. (Trigonometrischer Punkt). Im Zentrum der vier Betonsockel westlich der Warte befindet sich ein Stein mit der Aufschrift K.T.

Die folgenden historischen Aufnahmen der Wilhelmswarte wurden von Herrn Thomas Kaltenecker zur Verfügung gestellt:

Wilhelmswarte Wilhelmswarte Wilhelmswarte

Alte Ansichten der Wilhelmswarte: [Link...]


Husarentempel

Der Husarentempel steht auf einem exponierten, 494m hohen, nördlichen Ausläufer des Anninger und ist weit in die Ebene hinaus zu sehen. Er ist ein bevorzugtes Ziel für Wanderer, Läufer und Radfahrer und bietet einen schönen Blick auf Wien, man sieht die Burg Liechtenstein, den Schwarzen Turm und den Aquädukt in Mödling. Etwas nördlich davon befindet sich der Phönixberg, der höchste Punkt im Stadtgebiet von Mödling.

Fürst Liechtenstein ließ den ursprünglichen Husarentempel 1809-1811 von Architekt Josef Hardtmuth (Erfinder des Bleistifts) als Kriegerdenkmal erbauen, zum Gedenken an die Gefallenen der Schlachten gegen Napoleon bei Aspern am 21./22. Mai 1809 und bei Wagram am 5./6. Juli 1809. Hardtmuth erbaute auch die bekannten künstlichen Ruinen am Kalenderberg: Schwarzer Turm, Augengläser, Amphietheater, Pfefferbüchsl. Weiters erbaute Hardtmuth das Jägerhaus an der Meiereiwiese und setzte die Ruine Mödling teilweise wieder in Stand, alles im Auftrag des Fürsten Liechtenstein. Am 25. März 1812 zerstörte ein Orkan den ersten Husarentempel.

Der heutige Husarentempel wurde 1813 von Architekt Josef Kornhäusl im Stil eines griechischen (dorischen) Tempels errichtet. Darin stand eine Statue der Minerva. Im Untergeschoß befindet sich eine Gruft, in der die Gebeine von Oberst Franz von Dolle aus Hirschstetten und einigen weiteren in der Schlacht von Aspern Gefallenen beigesetzt sind. Ursprünglich wurde das Gebäude als Tempel des Kriegsruhms bezeichnet. Eine Legende erzählt, dass die hier Bestatteten Husaren waren, die Fürst Liechtenstein das Leben gerettet hatten. Daraus ergab sich die bis heute übliche Bezeichnung Husarentempel. Das Grab wird heute noch von der Stadtgemeinde Mödling als Ehrengrab betreut. Ehrengräber erkannt man daran, dass alljährlich zu Allerheiligen ein Kranz mit rot-weiß-roter Schleife niedergelegt wird.

Inschriften am Giebel lauten FÜR KAISER UND VATERLAND und DEN AUSGEZEICHNETEN VOELKERN DER OESTERREICHISCHEN MONARCHIE GEWIDMET. Die Schlachtenreliefs an den Giebelflächen wurden von Josef Klieber angefertigt. Den Relief-Figuren wurden 1945 von russischen Soldaten Köpfe und Hände weggeschossen, die meisten fehlen noch heute.

Blick zum Husarentempel
Blick zum Husarentempel
Husarentempel
Blick zum Husarentempel
Blick zum Husarentempel
Blick zum Husarentempel
Husarentempel
Husarentempel
Husarentempel
Husarentempel
Husarentempel
Husarentempel
Husarentempel
Im Husarentempel
Husarentempel
Im Husarentempel
Husarentempel
Blick auf Wien
Husarentempel
Gruft im Husarentempel
Husarentempel
Gruft im Husarentempel
Burg und Husarentempel
Burg und Husarentempel
Husarentempel Modell
Husarentempel Modell

Der Husarentempel wurde immer wieder von berühmten Persönlichkeiten aufgesucht. Manche Legenden sind enstanden. So soll etwa Franz Schubert einmal hier übernachtet und dabei ziemlich gefroren haben. Belegt ist, dass Beethoven den Husarentempel besucht hat. Er schrieb 1819 in sein Konversationsheft: Auf Liechtensteins Monument der Krieger. ([Sti] S.277)

Der Husarentempel wurde zuletzt im Jahr 1999 von der Stadtgemeinde Mödling renoviert. Auf der südlichen Dachfläche wurden von Wienstrom Sonnenzellen installiert, der Strom wir in Akkus gespeichert, um den Husarentempel in der Nacht zu beleuchten. Somit ist dieses Wahrzeichen von Mödling auch in der Nacht weithin sichtbar, z. B. gut zu sehen, wenn man in der Nacht mit dem Zug aus Wien kommt. Bereits 1930 war der Husarentempel beleuchtet worden, anlässlich der 700-Jahr Gedenkfeier für Walther von der Vogelweide.

Siehe [Foe2] S.18ff, [Kun] S.70ff, [Luk] S.199., [Wal] S.102, [Gia] S.255f, [Stei] S.123ff, [Stei2] S.40ff, [WalKuc] S.74, [Jane1] Nr.51, [KleiKun] S.94, [NÖDenk22] S.27, S.52, [Pro] S.31ff
Alte Ansichten vom Husarentempel: [Link...]

Die folgenden historischen Aufnahmen des Husarentempels wurden von Herrn Thomas Kaltenecker zur Verfügung gestellt:

Husarentempel Husarentempel Husarentempel
Husarentempel Husarentempel Husarentempel
Husarentempel Husarentempel Husarentempel
Husarentempel Husarentempel Husarentempel

300 m nordwestlich des Husarentempels steht auf einer Anhöhe (498m, auf alten Karten Phönixberg genannt) seit ein paar Jahren das Phönixkreuz, sogar mit Gipfelbuch. Reste von Steinen und Ziegeln zeigen, dass hier einmal ein Bauwerk stand. Usprünglich stand hier die von Architekt Hardtmuth erbaute Traianische Säule, die jedoch zusammenstürzte, bevor sie fertig war. Dann wurde dort eine künstliche Ruine errichtet, die das Zerstörte Troja oder Phönixburg genannt wurde. Eine Legende berichtet von einer Burg Pfennigstein, die hier gestanden sein könnte und in der ein Forstadjunkt der Babenberger gewohnt haben soll.

Wenige Meter unterhalb der Gipfelkuppe steht heute ein kleines Holzhäuschen mit Wildfütterung. 200 m westlich dieser Anhöhe befindet sich der Gipfel des Kleinen Anninger (496m), ebenfalls mit einem kleinen Kreuz und mit Gipfelbuch. Dieses weist aber wesentlich weniger Einträge auf als jenes beim Phönixkreuz.


Sender

Der weithin nach Norden, Osten und Süden sichtbare Sender befindet sich auf dem Vierjochkogel (650 m). Vom Anningerhaus führt eine asphaltierte Straße zu dieser Anlage, die seit 1956 besteht. An der rechten Seite der Straße befindet sich ein aufgelassener Steinbruch.

In einem eingezäunten Bereich befinden sich zwei Sendeanlagen und ein Haus. Ein Schild beim Eingang ist beschriftet mit POST U. TELEGRAPHENVERWALTUNG - RICHTFUNKSTATION ANNINGER.
Der Sender ist Teil einer Senderkette, der sogenannten Südkette. Die kleinere Sendeanlage ist grau-grün gestrichen, sie empfängt die Signale vom Fernmeldeturm in Wien / Arsenal. Die größere der beiden Sendeanlagen, ein rot-weiß gestrichenes, 37 m hohes Metallgerüst mit einer Vielzahl verschiedener Sendeantennen, leitet die im Gebäude verstärkten Signale Richtung Sonnwendstein weiter. [Link...] ([Jäg])
Im Frühsommer 2012 wurde das Fundament des Senders neu betoniert (Verstärkung des Tragwerks der Sendeanlage).

Sender
Sender
Sender
Sender

In der Nähe der Sendeanlage befand sich im 2. Weltkrieg eine Luftwaffenbefehlsstelle. Außerhalb des eingezäunten Bereichs befinden sich Mauerreste verfallener Gebäude, ein betoniertes Fundament, auf dem offenbar einmal ein Beobachtungsturm stand, und ein Schacht mit Steigklammern, das war offenbar einmal ein Wasserbehälter. Südöstlich des Senders befand sich eine kleine Kaserne. Von dieser Ruine führt ein im Waldboden deutlich sichtbarer, schmaler Graben hinunter zur Wasserleitungsanlage im Siebenbrunnengraben. Möglicherweise verlief hier einmal eine Rohrleitung, durch die das Wasser herauf gepumpt wurde ([Schm]).

Ruine beim Sender
Ruine beim Sender
Ehem. Kaserne beim Sender
Ehem. Kaserne beim Sender
Ehem. Kaserne beim Sender
Ehem. Kaserne beim Sender

Während des Zweiten Weltkrieges befanden sich zwei Wehrmachtssender mit unterschiedlicher Höhe am Vierjochkogel, die auch von Mödling aus sichtbar waren. Der Aufstellungsort dürfte mit dem Platz der heutigen Anlage ziemlich identisch sein. Es soll sich um Funksender der Luftwaffe gehandelt haben ([May], [Wol] S.17).

Östlich der Sendeanlage, hinter dem eingezäunten Bereich, befindet sich ein kleiner, nach Nordosten weisender Rücken mit schönen Föhren. Ein sehr einladender Platz, wenn man sich den Sender wegdenkt. An einem Baum ist ein einfaches Holzkreuz befestigt. Auch tibetanische Gebetsfahnen kann man manchmal in der Nähe des Senders entdecken.

Die Stromversorgung erfolgt über eine Freilandleitung, die von Osten her zum Sender heraufzieht. Etwas außerhalb des Zauns verschwindet das Kabel in der Erde. Der Kalenderweg überquert etwas weiter unten die Trasse der Stromleitung, man geht unter der Stromleitung durch.


Anningerhaus

Der Verein der Naturfreunde in Mödling vom Jahre 1877 errichtete im Jahr 1878 eine Unterstandshütte beim Buchbrunnen im obersten Buchtal, auf einem Pachtgrund des Stiftes Heiligenkreuz. Daraus entstand durch Erweiterungen und Ausbau das erste Anningerhaus, das 1893 eröffnet wurde. (Fotos von 1902 und 1909 [Aig] Nr.119, 120; siehe auch [Wal] S.106f, [Wol] S.8f)
Kaiserin Elisabeth besuchte dieses Haus, eine Tafel (erneuert am 31. Oktober 1998) im heutigen Anningerhaus erninnert daran. Sie trank dort eine Milch, die ihr so gut schmeckte, dass sie die Kuh für den kaiserlichen Hof kaufen ließ ([Kun] S.144f).

In der Nähe des Anningerhauses beim Buchbrunnen wurde im Jahre 1879 zur silbernen Hochzeit des Kaiserpaares eine Kaiserinbuche gepflanzt. Da gab es auch eine Marmorgedenktafel vor der Buche. In der Ausschusssitzung am 10. November 1908 wurde vom Verein beschlossen, zum Anlass des 60jährigen Regierungsjubiläum Sr. Majestät in der Nähe des Hauses eine Kaisereiche zu pflanzen, welche Feierlichkeit am 22. November 1908 vorgenommen wurde. Nachdem das Stift Heiligenkreuz in liebenswürdiger Weise den entsprechenden Platz zur Verfügung gestellt hatte, erfolgte nun an diesem Tage die Enthüllung der Gedenktafel an der Kaisereiche, im Beisein einer großen Zahl von Gästen, unter denen sich Vertreter der k. u. k. Bezirkshauptmannschaft, der k. u. k. Militärakademie, der Stadtgemeinde Mödling, der Gemeinden Gumpoldskirchen, Gaaden und Gießhübl, der alpinen Tischgesellschaften D'Höllensteiner und Hochanninger befanden. Bei der Sitzung am 15. Dezember wurde beschlossen eine Einfriedung um die Eiche und an der Kaiserin Elisabeth Buche herstellen zu lassen. Die Ausführung der Gitter wurde der Firma Tamussino übertragen. (Berichtet von [Kalt], [Lan])

In der Mödlinger Zeitung vom 22. März 1902 ([MöZ] S.3f) wird über eine wichtige Entscheidung, das Anningerhaus betreffend, berichtet (das Ergebnis der Entscheidung ist leider nicht überliefert):

Generalversammlung des Vereines der Naturfreunde in Mödling. Montag, den 17. d. M. abends um halb 8 Uhr fand in C. Breier's Gasthof "zum Kaiser von Österreich" die ordentliche Generalversammlung des Vereines der Naturfreunde in Mödling statt, welche sehr stark besucht war und deren Verhandlungen alle Anwesenden mit regem Interesse folgten. ... Bei den allgemeinen Anträgen bildete die Frage, welches Bier im Anningerhause ausgeschänkt werden soll, den Gegenstand der Berathung, welche Angelegenheit damit seinen Abschluss fand, daß hierüber der neugewählte Vereinsausschuß eine endgiltige Entscheidung zu treffen haben wird. ... Nach Beendigung dieser Wahlen gelangten einige Anträge zur Beratung, bei welchen aber, wie vorerwähnt das Hauptinteresse, auf die Entscheidung der Frage, welches Bier im Anningerhause ausgeschänkt werden soll, gerichtet war. ...

Im Jahr 1902 dürfte ein Pächterwechsel nicht ganz reibungslos verlaufen sein, wie in der Mödlinger Zeitung vom 19. Juli 1902 ([MöZ] S.7) zu lesen ist. Die Beteiligten waren der Wirt Karl Schöny (ab 1893) und sein Zahlkellner Michael Hithaler.

Anningerwirt. Ich fühle mich veranlaßt, auf die vielen Anfragen, ob ich denn noch Wirt am Anninger bin, und wie es kommt, daß Herr Michel noch wie vor und eh' tätig ist und nicht als Wirt fungiert. Ich erkläre hiemit, daß mein Pacht erst mit April 1903 abläuft und ich daher nicht weiß, wie sich das Gerücht verbreiten kann, daß ich das Feld vor dieser Zeit räumen soll. Es wurde zwischen mir und Herrn Michel das Uebereinkommen getroffen, wenn er mir mein Inventar um den Preis von 3500 fl. ablöst ich ihn sofort als Wirt einziehen lasse. Da jedoch keine Einigung zustande kam, so bin und bleibe ich Anningerwirt bis April.
Was den zweiten Sprachstoff betrifft, daß ich eine zu große Summe als Ablösung verlange, so ist dies unwahr, da ich doch 2 gute Pferde, einige Kühe, Wägen, 3 neue Geschirre, Kücheneinrichtung, Gastwirtschaftseinrichtung, wie Sessel, Tische Gläser etc. besitze und mich die Veranda beinahe 800 fl. kostete. Ich glaube daher ganz human zu handeln, wenn ich als Ablösung für mein Inventar verlange, was es mich gekostet hat und wenn ich noch das Geschäft jetzt im Sommer an meinen Nachfolger übergeben will, wo eben ein Geschäft zu machen ist.
Schöny, Anninger-Gastwirt

Dann hat man sich offenbar doch relativ rasch geeinigt, wie in der Ausgabe vom 30. August 1902 zu lesen war:

An alle Anninger-Besucher!
Durch 9½ Jahre Pächter der Gastwirtschaft auf dem Anninger, spreche ich allen meinen Gästen den wärmsten Dank für das mir entgegengebrachte Wohlwollen aus und bitte dasselbe auch auf meinen Nachfolger Herrn Michael Hithaler, welcher das Geschäft mit 1. September 1902 übernimmt, gefälligst zu übertragen.
Auchtungsvoll Karl Schöny, Gastwirt.

Euer Wohlgeboren!
Erlaube mir die höfliche Mittheilung zu machen, daß ich mit 1. September 1902 die Gastwirtschaft auf dem Anninger übernehmen werde.
Gestützt auf meine langjährige, unter meinem Vorgänger in der selben Gastwirtschaft als Zahlkellner verbrachte Tätigkeit, erlaube ich mir ein P. T. Publikum höflichst zu zahlreichem Besuche mit dem Bemerken einzuladen, daß ich bestrebt sein werde, durch Verabreichung von guten Speisen, vorzüglichen Bieren u. echten österr. Naturweinen meine P. T. Gäste zufrieden zu stellen.
Ich stelle noch an den verehrl. "Verein der Naturfreunde" die Bitte, das meinem Vorgänger entgegengebrachte Vertrauen auch auf mich zu übertragen.
Hochachtungsvoll Michael Hithaler, Anningerwirt.

Am 14. März 1903 wurde in der Mödlinger Zeitung ([MöZ] S.3) von einer Erweiterung des Anningerhauses berichtet, leider ohne genauere Details:

Bei der am 28. Februar stattgefundenen Generalversammlung des Vereines "Naturfreunde" ... wurde zur Erweiterung der Räumlichkeiten am Anninger-Schutzhaus ein Betrag von 2000 Kronen bewilligt.

Vermutlich ging es dabei auch um den neuen Speisesaal, über dessen Eröffnung in der Ausgabe vom 14. November 1903 ([MöZ] S.3) folgendes zu lesen war:

Eröffnungsfeier. Am Samstag, den 14. November 1903 findet am Anninger im Anningerschutzhause um halb 7 Uhr abends die feierliche Eröffnung des vom Vereine der Naturfreunde neu erbauten Speisesaales statt. - Aus diesem Anlasse wird ein gemütlicher Abend mit gemeinsamem Abendessen stattfinden. Der Vereinsausschuss und viele Vertreter der Sektionen und alpiner Vereine werden bei dieser Feier vertreten sein und werden alle p. t. Spender, Förderer und Mitglieder des Vereines sowie deren Gäste herzlich willkommen geheißen. Spezielle Einladungen zu dieser Eröffnungsfeier werden nicht versandt. Der Verein der Naturfreunde hat mit der Vergrößerung des Anningerhauses wieder eine ganz besondere Leistung zu verzeichnen und wird auch jetzt der Besuch desselben umso größer sein, als nunmehr für eine genügende Unterkunft gesorgt ist und der derzeitige Pächter, Herr Michael Hithaler das Haus ausgezeichnet bewirtschaftet.

In der Mödlinger Zeitung vom 26. November 1905 ([MöZ] S.4) wird von der Enthüllung einer Gedenktafel für Kaiserin Elisabeth berichtet:

Eine Gedenktafel für Kaiserin Elisabeth im Anninger Schutzhause.
Am 17. Mai 1893 bestieg Kaiserin Elisabeth in Begleitung einer Hofdame den Anninger. Am Mödlinger Bahnhofe hatte sie den dort postierten Dienstmann als Führer gemietet, mit dem sie sich in ihrer bekannten leutseligen Weise während des Aufstieges unterhielt. Der Dienstmann hatte keine Ahnung welch hohe Dame er führte; ebenso wenig ahnten die Pächtersleute, wem sie die Milch kredenzten. Erst später sollten sie erfahren, wer der hohe Gast gewesen. Zur Erinnerung an dieses Ereignis hat der hiesige Verein der Naturfreunde eine Gedenktafel im Schutzhause errichten lassen, die am 19. d. 10 Uhr Vorm. in feierlicher Weise enthüllt wurde. ...

Nun möchten wir noch auf das von Lehrer Herr Josef Kischa geschnitze Bild selbst zu sprechen kommen. Es zeigt den Buchbrunnen im Buchenwalde, wie er neben dem Anningerschutzhause zu sehen ist, und eine Buche mit ihren Gezweigen und Wurzeln umrahmnt es zum Teil. Oben in der rechten Ecke befindet sich das Porträt der Kaiserin in Silber, von Heinrich Zita, einem Schüler von Professor Helmer, modelliert. Vor dem ernstblickenden Antlitze der Kaiserin sitzt auf einem Zweige eine Nachtigall singend. Auf der unteren Rahmenleiste ist der Spruch Goethes aus Torquato Tasso angebracht: "Die Stätte, die ein guter Mensch betrat, ist geweiht."

Am 30. Oktober 1910 brannte das Haus ab, Ursache war ein nicht richtig abgedichtetes Rauchabzugsrohr. Wegen Mangel an Löschwasser konnte der Brand nicht wirkungsvoll bekämpft werden, es blieben nur Grundmauern und die gemauerten Rauchfänge stehen (Fotos von der Brandstätte [Aig] Nr.121, [WalKuc] S.39, [Jane1] Nr.48, [Wol] S.11). Vom Haus selbst ist heute nichts mehr zu sehen, nur mehr die Brunnenfassung steht dort.

Pächter des Anningerhauses beim Buchenbrunnen:

1893 - 1902Karl Schöny
1902 - 1910Michael Hithaler

Die folgenden historischen Aufnahmen des alten Anningerhauses beim Buchbrunnen wurden von Herrn Thomas Kaltenecker zur Verfügung gestellt:

Anningerhaus beim Buchbrunnen Anningerhaus beim Buchbrunnen Anningerhaus beim Buchbrunnen
Anningerhaus beim Buchbrunnen Anningerhaus beim Buchbrunnen Anningerhaus beim Buchbrunnen
Anningerhaus beim Buchbrunnen Anningerhaus beim Buchbrunnen Anningerhaus beim Buchbrunnen
Anningerhaus beim Buchbrunnen Anningerhaus beim Buchbrunnen Anningerhaus beim Buchbrunnen
Anningerhaus beim Buchbrunnen Anningerhaus beim Buchbrunnen Anningerhaus beim Buchbrunnen

1911/1912 wurde das neue Haus an der heutigen Stelle auf 624 m (628 m?) Höhe beim Eschenbrunnen auf einem vom Stift Heiligenkreuz erworbenen Grundstück erbaut. Dazu wurde ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben. In der Mödlinger Zeitung vom 19. März 1911 ([MöZ] S.3) wird berichtet:

Der Verein der Naturfreunde in Mödling hat in den am 12. und 13. März l.(?) J. hier stattgehabten Sitzungen des Preisrichterkollegiums die für das neu zu erbauende Anninger-Schutzhaus eingelangten Entwürfe überprüft. Hierbei wurden dem Projekte mit dem Kennworte "Schöffel" (Architekten Gustav Knell & Rupert Diedtel, Wien) der erste Preis per 250 K, dem Projekte mit dem Motto "Enzian" (Architekt Friedrich Demel, Wien) der zweite Preis per 150 K und dem Projekte "Wienerwald" (Baumeister Herm. Mürwald und Bautechniker Josef Zwettler, beide in Linz) der dritte Preis per 100 K zuerkannt. Ehrende Anerkennungen wurden ausgesprochen den Projekten: "Alpenrose", "Am Anninger", "Am Berge", "Bergzier", "Fahr wohl", "Grüaß Gott Heimat!", "Kaisergerndl", "Koberl" und "Kohlröserl". Sämtliche Preisbewerbarbeiten sind in der Zeit vom 16. bis 22. d. M. in den Vormittagsstunden von 9 bis 12 und nachmittags von 2 bis 5 Uhr im Saale des städt. Rathauses in Mödling zur öffentlichen Besichtigung ausgestellt.

Für Nebengebäude des neuen Anningerhauses wurde Abbruchmaterial des alten Hauses beim Buchbrunnen verwendet ([Kalt], [Lan]). Manchmal lautet die Ortsangabe Beim dreieckigen Stein. Das bezieht sich auf einen dreieckigen Grenzstein aus der Zeit Maria Theresias. Dieser Stein mit der Aufschrift 1777 M.T. ist heute noch beim Wegweiser vor dem Anningerhaus vorhanden. Im Winter 2014/2015 wurde der Stein bei Holzarbeiten vom Timberjack überrollt und von den Ketten stark beschädigt, später fiel er überhaupt um, schließlich wurde er doch wieder aufgerichtet.

In diesem Haus wurden an Sonntagen bis zu 800 Mittagessen verabreicht, 17 Kellner waren zur Bedienung der Gäste notwendig ([WVF]). Fotos vom provisorischen und vom (damals) neuen Anningerhaus siehe [Aig] Nr.122, 123 und [Jane1] Nr.49.

Auch dieses so beliebte Haus brannte 1945 in den letzten Kriegstagen ab. 1947 wurde ein Notbetrieb aufgenommen. Erst 1959 wurde das Haus wieder errichtet, 1960 war es wieder in Vollbetrieb. Der letzte große Umbau und eine Generalsanierung erfolgten 1980 - 1982 nach Plänen von Arch. Hans Podivin, der auch viele Jahre lang Obmann des Vereins der Naturfreunde war. Damals wurde auch eine vollbiologische Kläranlage gebaut. 2014 wurde das Dach des Anningerhauses erneuert.

Am heutigen Anningerhaus befindet sich an der Nordseite eine Steintafel 20. Juli 1912, sie erinnert an die Eröffnung durch kaiserlichen Rat Julius Reitter und Segnung durch den Abt Dr. Gregor Pöck von Heiligenkreuz. Daneben befindet sich ein Kreuz, darüber eine Statue des heiligen Florian. Das Anningerhaus ist beliebtes Ziel für Wanderer und Radfahrer. Es gibt auch einen kleinen Unterstand an der Ostseite, für den Fall dass das Haus geschlossen und das Wetter ungünstig ist.

Pächter des Anningerhauses beim Eschenbrunnen ([Wol] S.30):

1912 - 1928Georg und Leopoldine Kappner
1928 - 1945Johann Eglauer
1930Theodor und Lia Eglauer [Lob]
1945 - 1947unbewirtschaftet, Brandruine
1947 - 1953Franziska Kaltenecker (Notbetrieb)
1953 - 1960Rudolf und Luise Hutzler (Neueröffnung 1959)
1960 - 1962Luise Hutzler (Bockberger)
1962 - 1963Emmerich und Christine Kaltenecker (sen.)
1963 - 1988Heribert und Margarete List
1988 - 1991Josef Müller
1991 - 10/2023Walter Maresch und Christine Sedlak (NÖN Woche 1/2024 Bericht...)
11/2023Andreas Bachinger

Homepage Anningerhaus: [Link...]

Am 1. September 2012 wurde das 100-Jahr Jubiläum des Anningerhauses gefeiert [Bericht...]. Aus diesem Anlass wurde eine Festschrift [Wol] herausgegeben, in der Informationen über die Geschichte des Hauses und seiner Pächter zu finden sind.

Anningerhaus
Anningerhaus
Anningerhaus
Anningerhaus
Kaisereiche Anningerhaus
Kaisereiche beim Anningerhaus

Ansicht in Microsoft Bing Maps

Neben dem Anningerhaus steht eine Eiche mit folgender Steintafel: Kaiser Franz Josef Eiche - 2. Dezember 1908. Die Tafel wurde von der Kaisereiche beim alten Anningerhaus neben dem Buchbrunnen an den neuen Standort versetzt. Die Tafel der Kaiserinbuche scheint nicht mehr erhalten zu sein.

Ende September 2020 wurde vor dem Anningerhaus ein hoher Holzrahmen aufgestellt mit der Aufschrift "VEREIN 1877 - ANNINGERHAUS", den Wappen der sechs Anningergemeinden und zwei Schaukästen.

Infotafel beim Anningerhaus
Infotafel beim Anningerhaus
Infotafel beim Anningerhaus
Infotafel beim Anningerhaus

2022 wurde das Anningerhaus vom falstaff HÜTTENGUIDE mit 88 von 100 Punkten ausgezeichnet [Link...].

Die folgenden historischen Aufnahmen des Anningerhauses wurden von Herrn Thomas Kaltenecker zur Verfügung gestellt:

Anningerhaus Anningerhaus Anningerhaus
Anningerhaus Anningerhaus Anningerhaus
Anningerhaus Anningerhaus Anningerhaus
Anningerhaus Anningerhaus Anningerhaus
Anningerhaus Anningerhaus Anningerhaus
Anningerhaus Anningerhaus Anningerhaus
Anningerhaus Anningerhaus Anningerhaus

Alte Ansichten des Anningerhauses: [Link...]

Geschichte des Anningerhauses: [Link...]


Krauste Linde

Im Sommer 1900 wurde an der Anningerstraße auf 474 m Höhe eine Unterkunftshütte gegen Unwetter errichtet (Mödlinger Zeitung ([MöZ] 29. September 1900 S.4). Bald darauf wurde sie zur Milchwirtschaft bei der "Krausten Linde" der niederösterreichischen Molkerei erweitert (Fotos [Aig] Nr.114, [Aig2] Nr.145, [Jane2] Nr.16). In der Mödlinger Zeitung ([MöZ] 25. Mai 1901 S.3, Ergänzung am 29. Juni 1901, S.4) wurde berichtet:

Unser Anninger ist einer der beliebtesten Ausflugsorte, sowohl für die Wiener, als auch für die einheimische Bevölkerung. Durch die neugebaute, wunderbar schöne Straße ist es jedem Kinde ermöglicht, unseren lieben, alten Anninger zu besteigen. Doch um allen Wünschen zu entsprechen, wird zu den Pfingstfeiertagen bei der "Krausten Linde" eine Milchhalle eröffnet, woselbst süße und saure Milch, Butter etc. verabreicht wird. Es dürfte sehr angenehm sein, wenn man auf halben Wege zu dem Anninger eine Erfrischung bekommt und die "Krauste Linde" ist auch der geeignetste Ort. Wir wünschen dem Unternehmen viel Erfolg.
Im Nachgange zu unserer kürzlich gebrachten Notiz über die neue Milchtrinkhalle bei der "Krausten Linde" am Anninger sind wir heute in der Lage zu berichten, daß dieses Unternehmen ebenfalls mit der "Niederösterreichischen Molkerei" im Zusammenhange steht.

1905 baute Franz Kusatz diese Hütte zu einer kleinen Gastwirtschaft aus. In der Mödlinger Zeitung vom 7. Jänner 1906 ([MöZ] S.3) wird von einem Einbruch berichtet:

Einbruch. Kürzlich wurde die am Anningerwege bei der "Krausten Linde" befindliche Kaffe- und Milchschänke des Herrn Kusatz von bisher unbekannten Tätern erbrochen und, da dieselben nichts Brauchbares vorfanden, zerbrachen sie den im Lokale befindlichen Azetilenapparat. Herr Kusatz erleidet hiedurch einen Schaden von 180 Kronen.

Die Gastwirtschaft wurde 1909 von Georg Weiss übernommen. Dieser wurde auch als Hersteller der Anninger-Rodeln bekannt. Auf Fotos von 1910 ([Aig] Nr.115), 1914 ([Aig2] Nr.146 und [Jane1] Nr.46) und 1915 ([Wal] S.105) ist schon das Cafe-Restaurant "Krauste Linde" zu sehen. Seit 1924 besitzt der Verein der Naturfreunde in Mödling vom Jahre 1877 diese Schutzhütte. Ein schlimmes Ereignis passierte im Jahr 1947. Drei Räuber drangen in die Schutzhütte ein. Als sie von den Wirtsleuten überrascht wurden, erschossen sie den Wirt. Seine Frau und ein Kellner wurden schwer verletzt.

An der Anningerstraße vor der Krausten Linde befindet sich ein Stein mit Gedenktafel für Ehrenpräsident Anton Rachenzentner, aufgestellt im August 1950 vom Verein der Naturfreunde. Der Stein steht auf einer Betonplatte, unter der sich der Baumstumpf jener Linde befindet, nach der das Haus benannt ist ([Lan]). Im Jahr 1977 wurde das Haus aus Anlass des 100-jährigen Vereinsjubiläums generalsaniert, um- und ausgebaut.

Die "Waldrast zur Krausten Linde" ist bis heute ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Das ehemalige Hauptgebäude besteht heute noch. Der darin befindliche Saal mit schöner Holzdecke ist nur für besondere Veranstaltungen geöffnet. Z. B. ist der Saal jeweils am dritten Adventsonntag im Inneren beleuchtet. Am 3. Juni 2007 gab es anlässlich des ersten Anningerkirtags die seltene Gelegenheit, den Saal von innen zu sehen. Der ehemalige Haupteingang mit dem Stiegenaufgang ist meist versperrt. Darüber sind Spuren der ehemaligen Aufschrift Speise Salon zu erkennen. An dieser Wand befinden sich einige Vereinswappen, u. a. jedes des Vereins der Naturfreunde in Mödling vom Jahre 1877 mit der Aurikel. Vor der Krausten Linde stehen Jasmin-Sträucher.

Krauste Linde
Tafel Krauste Linde
Krauste Linde
Krauste Linde
Krauste Linde
Krauste Linde
Krauste Linde
Krauste Linde

Ansicht in Microsoft Virtual Earth

Jahrzehntelang waren Mitglieder der Familie Kaltenecker - Weiss Pächterinnen des Schutzhauses: ab 1947 Franziska Kaltenecker, 1953 bis 1974 Christine und Emmerich Kaltenecker, 1974 bis Ende 2007 Helga Weiss, im Jahr 2008 ihre Tochter Brigitte. Die Hüttenpächter sorgen für das leibliche Wohl der Wanderer und Ausflügler. Ein Sohn der Familie, P. Michael Weiss, sorgt als Zisterzienserpater für das geistliche Wohl von Menschen. Frau Brigitte Weiss musste mit Ende März 2009 die Betreuung der Hütte leider aus familiären Gründen aufgeben.

Seit 2009 ist Anton Kralicek Pächter der Krausten Linde. Im Haus wurden einige Umbauarbeiten durchgeführt. Davor steht nun ein kleiner Holztrog mit dünn fließendem Wasser. Hunde und vielleicht auch Tiere des Waldes werden sich über diese Tränke freuen. Der Rachenzentner-Gedenkstein wurde an der Vorderseite vom Efeu befreit, dadurch wurde eine Rohröffnung im Stein sichtbar. Offenbar befand sich hier einmal ein Brunnen. An der Stelle dieses Gedenksteins stand ursprünglich der namengebende Baum, die Krauste Linde.

Im September 2022 wurde ein Teil des Gastgartens überdacht.

Wirtsleute der Krausten Linde ([Wol] S.30, [Kalt], [Lob])

ab 1901Anna Keller
1904Leopoldine Edelbauer
1905 - 1909Franz Kusatz
1911A. Doferer
1912Josef Anger
bis 1924Georg Weiss
1924Übernahme durch den Verein der Naturfreunde
1924 - 1930Georg Kappner
1930 - 1944Karl und Marie Stöger
1944Ignaz Stangl
1945 - 1947Josef und dann Anna Anderl
1947Ludwig Gressenbauer
1947 - 1974Emmerich und Christine Kaltenecker
1974 - 2008Helga Weiss + 24.8.2022
2008 - 2009Brigitte Weiss
seit 2009Anton Kralicek

Krauste Linde: [Link...]

Im November 2009 wurden die Infotafeln über Singvögel von der Breiten Föhre zur Krausten Linde verlegt, inzwischen sind die Tafeln wieder verschwunden. Im Gastgarten wurde eine Beleuchtung installiert. Einige Jahre wurde zu Weihnachten bei der Krausten Linde im Freien eine Krippe mit lebensgroßen Figuren aufgestellt.

Rachenzentner-Gedenkstein bei der Krausten Linde
Rachenzentner-Gedenkstein
Tränke bei der Krausten Linde
Tränke bei der Krausten Linde
Weihnachtskrippe bei der Krausten Linde
Weihnachtskrippe bei der Krausten Linde

Ab Sommer 2019 wurden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt: Kanalsanierung, Toilettenumbau, hangseitige Trockenlegung des historischen Saales, Abriss baulich desolater Nebengebäude. Diese wurden durch Container aus Metall ersetzt, die außen mit Holzbrettern verkleidet wurden und nun aussehen wie Holzhütten. Weiters wurde der Vorplatz entrümpelt und ein neuer Zaun um das Gelände der Krausten Linde aufgestellt. Dabei wurde an der nordöstlichen Ecke des Geländes ein Grenzstein (BF Nr. 142/2) mit dem Wappen des Vereins der Naturfreunde in Mödling vom Jahre 1877 freigestellt.

Während der Corona-Pandemie (ab Frühjahr 2020) musste die Krauste Linde (so wie alle Gastbetriebe) zeitweise geschlossen werden. Damit die Wanderer nicht verdursten, wurde ein Automat mit gekühlten Getränken und ein Kaffeeautomat installiert.

Ende September 2020 wurde vor der Krausten Linde ein hoher Holzrahmen aufgestellt mit der Aufschrift "VEREIN 1877 - KRAUSTE LINDE", den Wappen der sechs Anningergemeinden und zwei Schaukästen. Vertreter des Vereins und der Anningergemeinden haben am 23. September 2020 auf dem Vorplatz eine winzige Linde gepflanzt.

Grenzstein bei der Krausten Linde
Grenzstein V. der N. F. Mödling 1877
Infotafel bei der Krausten Linde
Infotafel bei der Krausten Linde
Schaukasten bei der Krausten Linde
Schaukasten bei der Krausten Linde

Die folgenden historischen Aufnahmen der Krausten Linde wurden von Herrn Thomas Kaltenecker zur Verfügung gestellt:

Krauste Linde Krauste Linde Krauste Linde
Krauste Linde Krauste Linde Krauste Linde
Krauste Linde Krauste Linde Krauste Linde
Krauste Linde Krauste Linde Krauste Linde
Krauste Linde Krauste Linde Krauste Linde

Alte Ansichten der Krausten Linde: [Link...]


Veiglhütte

[Link...]


Hubertushütte

[Link...]

Veiglhütte
Veiglhütte
Hubertushütte
Hubertushütte

Waldgasthaus Bockerl

Einst befand sich hier das Gasthaus "Zum Anninger-Aufstieg" des Johann Weiss (Foto aus den 1930er Jahren [Aig2] Nr.143), in [WalKuc] S.132, S.169 auch als "Nacke-Wirtshaus" bezeichnet. Ein Foto ([Aig2] Nr.144) aus der Zeit um 1900 zeigt, dass die Bäume ringsum dort noch ziemlich klein waren und die Landschaft einen eher kahlen Eindruck machte.

[Link...]


Richardhof

Der Richardhof (oft auch als Richardshof bezeichnet) ist ein Hotel und Restaurant an der Ostseite des Anninger, auf 370 m Höhe zwischen Mödling und Gumpoldskirchen. Es gibt dort einen großen Parkplatz und einen kleinen Ententeich, wo man gelegentlich auch Ringelnattern beobachten kann.

Geologisch gesehen befindet sich der Richardhof auf der sogenannten Richardhof-Terrasse, einer deutlich sichtbaren Verflachung, die sich am Ostabfall des Anninger waagrecht erstreckt.

Das erste Gebäude wurde bereits 1859 erbaut, in [Jane1] Nr.50 ist ein Foto um 1900 zu sehen. Die Ursprünge gehen auf einen Gutshof im 15. Jahrhundert zurück. Ab 1943 befanden sich im Wald beim Richardhof die Suchscheinwerfer für die am Eichkogel stationierte Flak (siehe [WalKuc] Planbeilage). Im Jahr 2000 wurden die bis dahin am Eichkogel sichtbaren Reste der Anlagen entfernt bzw. zugeschüttet.

Der Richardhof ist ein bekanntes Reitzentrum, es befindet sich auch eine Reithalle dort. Vor einigen Jahren wurde um den Richardhof ein Golfplatz angelegt. Vor Errichtung des Golfplatzes befand sich im Bereich unterhalb des Richardhofs ein Wildgatter mit Damwild.

Richardhof
Richardhof
Richardhof
Richardhof

Homepage des Richardhofs: [Link...]


Rudolf Proksch-Hütte und Klesheimwarte

Die Rudolf Proksch-Hütte steht auf dem 541 m hohen Pfaffstättner Kogel, einem südlichen Ausläufer des Anninger. Die Hütte wurde 1930 erbaut und ist im Besitz des Österr. Alpenvereins, Sektion Österr. Gebirgsverein, womit bewiesen ist, dass der Anninger ein Gebirge ist! Es handelt sich um die östlichste Alpenvereinshütte in den Alpen (bzw. Ausläufern der Alpen). Noch etwas weiter östlich liegt nur die Buschberghütte im Weinviertel.

Rudolf Proksch war Leitungsmitglied der Ortsgruppe Baden des Österr. Gebirgsvereines. Die Hütte wurde 1979/80 renoviert, Projektleiter war Fritz Ganglberger, der jedoch 1979 verstarb. An ihn erinnert die Ganglberger-Eiche mit Gedenkstein neben der Hütte. Bei der Hütte wurde 2007 ein schöner, großer Spielplatz angelegt mit Hutschen, Röhrenrutsche, Baumhaus und Kletterwand.

Direkt neben der Hütte steht die Klesheimwarte, errichtet 1914, benannt nach dem Dichter und Schriftsteller Anton Freiherr von Klesheim. Die oberste Plattform der Warte liegt auf genau 550 m Höhe. Sie bietet einen schönen Ausblick auf Baden und zum Schneeberg.

Proksch-Hütte, Klesheimwarte
Proksch-Hütte, Klesheimwarte
Blick zum Anninger
Blick zum Anninger
Proksch-Hütte, Klesheimwarte
Proksch-Hütte, Klesheimwarte
Proksch-Hütte, Gastgarten
Proksch-Hütte, Gastgarten

Vom 29. August 2009 bis Ende Juni 2015 wurde die Hütte von Wolfgang Zamazal bewirtschaftet. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten wurde die Hütte am 28. Mai 2017 wieder eröffnet. Sie wird seither von Sigrid und Peter Artner bewirtschaftet.
Homepage der Rudolf Proksch-Hütte: [Link...]


Unterstandshütten

Eine allgemein bekannte Unterstandshütte befindet sich an der Anningerstraße an der Stelle, wo einst die Breite Föhre stand. Die Unterstandshütte wurde in den 1970er-Jahren vom Verein Naturpark Föhrenberge errichtet. Das Dach wurde am 28. November 2009 erneuert. Eine umfassende Sanierung wurde im Oktober 2014 durch den Forstbetrieb der Stadtgemeinde Mödling organisiert. Die Wiedereröffnung fand am 15. November 2014 statt. In der Hütte wurden Informationstafeln angebracht zu folgenden Themen: der Mödlinger Stadt- und Klimawald, die Österreichische Schwarzföhre im allgemeinen und die Breite Föhre im besonderen, Josef Schöffel, Feuchtbiotope im Anningergebiet.

Eine wahrscheinlich ziemlich unbekannte, aber sehr originelle Unterstandshütte befindet sich unterhalb des Beethoven Wanderweges, zwischen Tieftal und Heberlberg, oberhalb des Glaslauterriegels. In diesem Bereich gibt es etliche aufgelassene Weingärten, die jetzt nur mehr aus Wiese bestehen. Die Weingartenhütten wurden von ihren Besitzern nett hergerichtet, renoviert und gestrichen. Eine dieser Hütten befindet sich direkt an einem Weg. Eine Tafel verkündet Unterstand für Wanderer. Zur Illustration ist daneben eine Regenwolke mit Regen gezeichnet. Tatsächlich ist ein Raum dieser Hütte offen, mit Tisch und Bank. Anfang 2010 wurde die Hütte innen und außen neu gestrichen, ist sehr sauber und wird es hoffentlich auch bleiben, da sie sich an einem nicht markierten Weg befindet.

Unterstandshütte Breite Föhre
Unterstandshütte Breite Föhre
Unterstandshütte Glaslauterriegel
Unterstandshütte Glaslauterriegel

Kaisergerndlhaus

Das Kaisergerndlhaus des Anninger Rodelvereins wurde vom Verein der Naturfreunde in Mödling vom Jahre 1877 im Jahr 1925 eröffnet. Erster Pächter war Franz Simon. In der Badener Zeitung vom 20. November 1926 wird berichtet:

Schutzhausvergrößerung am Anninger: Das dem dortigen Rodelverein gehörende Kaisergerndlhaus auf dem Anninger wurde durch einen Stein- und Holzzubau erweitert und bietet nun Unterkunft für rund 200 Personen. Oberhalb des geräumigen hellen Saales befindet sich noch eine Terrasse, die eine herrliche Aussicht über den Richardshof und die weite Ebene bis zum Leithagebirge bietet und sich besonders für Sonnenbäder eignet. Das Kaisergerndlhaus wird seit dem 7. d. M. von dem neuen Pächter Michael Kienthaler [richtig Hithaler] aus Gaaden ganzjährig bewirtschaftet, der seinerzeit als Pächter des alten abgebrannten Anningerhauses fungierte und allseits bekannt ist. Das auf einem großartigen Aussichtspunkt gelegene Kaisergerndlhaus ist auf einem fünf Minuten oberhalb der Rodelbrücke links von der Anningerstraße abzweigenden blau-weiß bezeichneten Waldweg oder über den gelb bezeichneten Kaisergerndlweg leicht zu erreichen. Über das Kaisergerndlhaus führt ein aussichtsreicher Höhenweg zu der von der Gemeinde Mödling erschlossenen Dreidärrischen Höhle.

Ab 1. November 1931 sind Theodor und Lia Eglauer als Pächter genannt [Lob]. Im Führerwerk [Schw] S.80 aus der Zeit um 1960 ist vermerkt: Mitten im Walde gelegen ist das Kaisergerndl-Haus, gut bewirtschaftet.

Von dieser Gaststätte sind heute nur mehre wenige Reste erhalten: einige Steine der Grundmauern, einzelne Ziegel, Mauerreste am Hang und Reste von rostigem Blech. Gelegentlich findet man einen Teil einer Glasflasche oder ein Stück weißes Porzellan eines ehemaligen Suppentellers. In der Nähe steht noch ein Strommast und ein Grenzstein mit der Jahreszahl 1770. Beim Kaisergerndlhaus befand sich der Start der Anninger-Kunstrodelbahn. Die ehemals gerühmte Aussicht kann man von dort nicht mehr genießen, die Bäume sind einfach im Lauf der Jahre in den Himmel gewachsen.

Beim Aufstieg auf der Anningerstraße ist beim Linksknick vor der letzten langen Geraden heute noch, nach links abzweigend, die Trasse eines ehemaligen Zustiegsweges zum Kaisergerndlhaus deutlich zu sehen. In Serpentinen führt der Weg über den steilen Nordhang des Kaisergerndls hinauf zu einem Sattel, direkt beim ehemaligen Kaisergerndlhaus.

Kaisergerndlhaus
Reste vom Kaisergerndlhaus
Kaisergerndlhaus
Reste vom Kaisergerndlhaus
Kaisergerndlhaus
Reste vom Kaisergerndlhaus

Ein Foto des Kaisergerndlhauses aus dem Jahr 1925 findet man in [Aig] Nr.113.
Weitere Fotos in [Aig2] Nr.159 (Jahr 1925), Nr.160 (Mitte der 30er Jahre), Nr.161 (um 1960), [Jane2] Nr.17.

Die folgenden historischen Aufnahmen vom Kaisergerndlhaus wurden von Herrn Thomas Kaltenecker zur Verfügung gestellt:

Kaisergerndlhaus Kaisergerndlhaus Kaisergerndlhaus

Alte Ansichten vom Kaisergerndlhaus: [Link...]


Bergheim Dreidärrischen Höhle

Neben der Dreidärrischen Höhle, auf Höhe des natürlichen Eingangs, befand sich einst eine kleine, architektonisch interessante Schutzhütte, das "Bergheim DreiDärrischen Höhle" (Fotos von 1927 [Aig] Nr.124, 125). Heute sind davon nur mehr Reste der Grundmauern zu sehen.

Die folgenden historischen Aufnahmen vom Bergheim bei der Dreidärrischen Höhle wurden von Herrn Thomas Kaltenecker zur Verfügung gestellt:

Bergheim bei der Dreidärrischen Höhle Bergheim bei der Dreidärrischen Höhle Bergheim bei der Dreidärrischen Höhle

Schießstätten

Oberhalb von Gaaden befindet sich ein 1969 angelegter Schießplatz der Jägerrunde Anningerblick, wo auf Tontauben geschossen wird. Im Gelände befindet sich ein Hubertus-Altar.

Der "Mödlinger Schützenverein" wurde 1869 gegründet und war damit einer der ältesten Vereine im Ort. In einem Waldgraben am Jennyberg oberhalb des heutigen Schießstättenwegs befand sich bis 1945 eine Schießstätte, die 1904 von Kaiser Franz Josef besucht wurde. Er wurde vom Oberschützenmeister Franz Zimm herzlich wilkommen geheißen. Der Kaiser bemerkte, dass die Anlage sehr malerisch gelegen sei. ([Wal2] S.35, [H59/60] S.158, [WalKuc] S.34, [Jane1] Nr.36, 37).

Heute sind nur mehr einige Betonmauern im Wald zu sehen. An einer Mauer befindet sich eine Steintafel CARL KRISCH, Architekt & Stadtbaumeister, Mödling 1909. Vom ehemaligen Unterkunftshaus der Schützen sind nur mehr ein paar Steinstiegen zu sehen. Seit 1985 befindet sich dort ein Spielplatz.

Ehemalige Schießstätte am Jennyberg
Ehemalige Schießstätte Jennyberg
Ehemalige Schießstätte am Jennyberg
Ehemalige Schießstätte Jennyberg
Ehemalige Schießstätte am Jennyberg
Stiegen zum ehemaligen Schützenhaus

Ein Stück weiter nördlich, am Verbindungsweg zur Goldenen Stiege, befand sich bis 2024 im ehemaligen Steinbruch ein 1959 eingerichteter Schießplatz der Armbrustschützen Mödling. Geschossen wurde aber hier schon einige Jahre nicht mehr. Die überdachten Schießstände und die Holzwand, wo seinerzeit die Zielscheiben befestigt waren, waren noch vorhanden. In einem kleinen Garten befand sich das Vereinshaus. Der Platz wurde einmal im Jahr für das Sommerfest genutzt. Am 25. Septemer 2024 wurde die gesamte Anlage planiert.
Über die ehemals internationale Bedeutung dieser Anlage ist in [Schw] S.86 zu lesen:

Armbrustschützen in Mödling - Eine besondere Attraktion der Stadt
Am Jennyberg in Mödling, am Steinbruchweg, steht der Schießstand für Armbrustschützen des Trachten- und Heimatvereins Salzachtaler(?), Mödling. Seit Jahren wurde dieses schöne, sportliche Brauchtum in begrenztem, fast ungeeignetem Rahmen geübt. Durch großmütiges Entgegenkommen der Niederösterreichischen Landesregierung und der Gemeinde der Stadt Mödling besitzt der Verein seit dem Jahr 1959 seinen eigenen Schießstand, der in ungezählten Arbeitsstunden, in uneigennütziger Mithilfe und großer Opferbereitschaft der Mitglieder aufgestellt wurde. Die große Mühe und Plage lohnte sich. In einem landschaftlich sehr reizvollen Gebiet steht nun der einwandfreie, originelle Schießstand für Armbrust- oder Stachelschützen zur Freude seiner Mitglieder, Freunde und Gäste. Diese alte, eigenartige Waffe, die durch die Kreuzzüge ihren Weg über die Donau - in die Alpenländer - nahm, wird als Kultur- und Brauchtumsgut in Salzburg, Steiermark, Salzkammergut und Niederösterreich gepflegt. Weit über tausend Stachelschützen erfreuen sich dieses schönen Sportes und treffen sich immer wieder zu ehrlichem Wettstreit in treuer Kameradschaft. Die Armbrust hat auch hier schon viele Freunde und gute Schützen gefunden, und Besucher aus Amerika, Kolumbien, Neuseeland, England und Belgien nahmen mit großem Interesse und Vergnügen am Schießen teil.

Schießplatz der Armbrustschützen Mödling
Schießplatz der Armbrustschützen
Schießplatz der Armbrustschützen Mödling
Schießplatz der Armbrustschützen
Schießplatz der Armbrustschützen Mödling 2024
Schießplatz der Armbrustschützen 2024

Gasleitung

Von Gaaden her zieht die Trasse einer Gasleitung der EVN (Erdgas-Hochdruckleitung Wienerwald Nord - Südring 1) und einer Öl-Pipeline der OMV (Produktenleitung West von Wien nach Linz) den Gumpoldskirchner Steig herauf und führt über den Lehnstuhl und den Großen Schweinkogel nach Osten in Richtung Heberlberg hinab. Die Leitungen sind unterirdisch verlegt, die Trasse ist aber an der Oberfläche deutlich erkennbar, und zwar durch Markierungsstangen mit roten Hüten und gelben Metallteilen. An den Stangen befinden sich Hinweise, welche Stellen (Lager Lobau, Lager St. Valentin, Gasnotruf) im Fall von Grabungsarbeiten oder Gasgeruch zu verständigen sind.

Im Herbst 2011 wurde die Öl-Pipeline mit neuen Hinweistafeln gekennzeichnet, die entlang der Trasse am Gumpoldskirchner Steig aufgestellt wurden. Die Tafeln stehen genau an jenen Stellen, wo vor einiger Zeit Rinnen ausgebaggert wurden, um das Regenwasser von der Forststraße wegzuleiten. Die Beschriftung lautet: OMV - Produktenleitung West - Achtung Pipeline! - Vor Beginn von Bau- und Grabarbeiten im Bereich der Pipeline unbedingt OMV verständigen - Tel.: 01 / 282 14 52

Über den Lehnstuhl und weiter ostwärts ist die Trasse als breite Schneise sichtbar, die fein säuberlich von höherem Bewuchs frei gehalten wird. Im Frühjahr ist diese Schneise übersät mit Primeln. Im Sattel zwischen Lehnstuhl und Großem Schweinkogel wird die Schneise von der Grenzlinie gekreuzt, entlang der man die bemerkenswerten Grenzsteine mit Aufschrift Phaffstetten und Ravhenstain aus dem Jahr 1569 findet.

Gasleitung am Gr. Schweinkogel
Gasleitung am Gr. Schweinkogel
Gasleitung
Gasleitung
Öl-Pipeline
Öl-Pipeline

Burg Mödling

Die Ruine der Burg Mödling befindet sich auf einem nördlichen Ausläufer des Anninger, oberhalb der Mödlinger Klausen. Vermutlich wurde die Burg schon im 11. Jahrhundert erbaut. Einige Jahre war sie im Besitz der Mödlinger Seitenlinie der Babenberger. Heinrich der Ältere von Mödling (Sohn von Heinrich Jasomirgott) und Heinrich der Jüngere von Mödling residierten hier. Sie war einst eine der größten romanischen Burganlagen in Österreich.

Um 1220 soll Walther von der Vogelweide (1170? - 1230?) [Link...], [Link...] auf der Burg zu Gast gewesen sein. Am 21. September 1930 war eine Tafel enthüllt worden anlässlich seines 700. Todestages, diese wurde jedoch später gestohlen ([H57] S.94). Im Jahr 1970 wurde das 750-Jahr-Jubiläum der Einkehr Walthers von der Vogelweide auf der Burg Mödling gefeiert. Aus diesem Anlass wurde wieder eine Tafel angebracht, die heute noch vorhanden ist: AUF DIESER BURG WEILTE UM 1219-1220 HERR WALTHER VON DER VOGELWEIDE ALS GAST DES BABENBERGERS HERZOG HEINRICH VON MÖDLING / DIE STADT MÖDLING 1970

Mehrmals wurde die Burg von Ungarn, Türken und Bränden zerstört. Im 16. Jahrhundert kam sie in den Besitz der Liechtensteiner. Schon 1592 wird sie als verödet bezeichnet. Im 18. Jahrhundert verkaufte Josef Freiherr von Penkler die Reste der Burg, mit den Steinen wurden der Mödlingbach reguliert und Häuser in Mödling gebaut. Am 22. Dezember 1807 kaufte Fürst Johann I. von Liechtenstein die noch vorhandenen Reste und lies ab 1812 Teile wieder aufbauen.

Die heute vorhandene Ruine ist ein beliebtes Ausflugsziel. Sie bietet einen schönen Blick auf die Hinterbrühl, den Kalenderberg und den Husarentempel, auch das rot leuchtende Dach der Pfarrkirche St. Othmar ist zu sehen.

Ende der 1990er Jahre wurde eine Initiative zur Reaktivierung der Burg Mödling gestartet. In einem vom Tourismusverband Mödling herausgegebenen Folder wurden einige Punkte angekündigt:
- Sanierung und Fixierung des Mauerwerks
- Aussichtsplattform im Burgturm
- Errichtung von Beleuchtung
- Gestaltung des Areals
- Nutzung für vielfältige Aktivitäten und Veranstaltungen
Tatsächlich ausgeführt wurde nur der erste Punkt.

Am 19.11.2005 wurde auf dem neuen Fahnenmast bei der Ruine feierlich die Mödlinger Fahne aufgezogen, die auf dem Weg durch die Klausen von der Hinterbrühl Richtung Mödling sichtbar ist. Ermöglicht wurde das durch den Rotary Club Mödling und die PORR GmbH NÖ.

Blick zur Burg Mödling
Burg Mödling vom Dreistundenweg
Blick zur Burg Mödling
Burg Mödling vom Frauenstein
Blick zur Burg Mödling
Burg Mödling vom Frauenstein
Burg Mödling
Burg Mödling
Burg Mödling
Burg Mödling
Burg Mödling
Burg Mödling
Burg Mödling
Burg Mödling
Burg Mödling
Burg Mödling
Burg Mödling
Burg Mödling
Burg Mödling
Burg Mödling
Burg Mödling
Burg Mödling
Burg Mödling
Burg Mödling
Burg Mödling
Blick zum Husarentempel
Burg Mödling
Blick zur Othmarkirche
Burg Mödling
Blick Richtung Hinterbrühl

Am 9.6.2007 fand ein Burgfest statt, wieder ein Versuch, die Burg zu reaktivieren. Aus diesem Anlass wurde ein Folder über die Burg Mödling herausgegeben [DanHei]. Er beschreibt die Geschichte der Burg. In einer bildlichen Rekonstruktion ist zu sehen, wie die gesamte Anlage möglicherweise einmal ausgesehen hat. Grundlage dafür sind Grabungen, die in den Jahren 1965 bis 1970 durchgeführt worden waren.

Eine umfangreiche und aktuelle Beschreibung der Burg findet man in [Scha]. Mittels Bodenradar wurden Mauerreste sichtbar gemacht, die sich unter der Erdoberfläche befinden.

Literatur: [Klei] S.51ff, [Kun] S.30ff, [Foe2] S.20, [Luk] S.48, [Skr], [WalKuc] S.74., [KleiKun] S.62ff, [Jane4] S.81f, [NÖDenk22] S.14
Alte Ansichten der Ruine Mödling: [Link...]


Bergbahnen

Vor über 100 Jahren gab es Pläne, eine elektrische Bahn von Mödling über den Richardhof auf den Anninger zu bauen bzw. eine Seilbahn durch das Beital hinauf zu errichten. Die Projekte wurden jedoch (aus finanziellen Gründen) nicht umgesetzt. [Link...]

In der Mödlinger Zeitung vom 17. September 1898 wird berichtet ([MöZ] S.6):

Elektrische Bahn auf den Anninger.
Das k. k. Eisenbahnministerium hat mit Erlass vom 24. August 1898, Z. 36616, auf Grund des mit den betheiligten zwei Centralstellen gepflogenen Einvernehmens dem Ingenieur Heinrich Fröhlich in Wien die Bewilligung zur Vornahme technischer Vorarbeiten für eine mit elektrischer Kraft zu betreibende Kleinbahn von Mödling über den Richardshof auf den Anninger im Sinne des Eisenbahn-Concessionsgesetzes vom 14. September 1854, R.-G.-Bl. Nr. 238, dann der Handels-Ministerial-Verordnung vom 25. Jänner 1879, R.-G.-Bl. Nr. 19, und vom 29. Mai 1880, R.-G.-Bl. Nr. 57, sowie im Sinne des § 42 des Gesetzes vom 18. Februar 1878 R.-G.-Bl. Nr. 30, betreffend die Enteignung zum Zwecke der Herstellung und des Betriebes von Eisenbahnen, auf die Dauer eines Jahres erteilt.

Ein weiteres Projekt wird in der Mödlinger Zeitung vom 25. Mai 1901 ([MöZ] S.1) ausführlich beschrieben, ebenso ausführlich werden Argumente gegen dieses Projekt angeführt:

Auch eine Attraction.
Dem Deutschen Volksblatte vom 25. Mai entnehmen wir folgende Notiz: Das Wiener Riesenrad übertroffen! Dem bekannten Riesenrade im Wiener k. k. Prater soll demnächst in der Umgebung Wiens ein gewaltiger Concurrent erstehen. Der Bauunternehmung Curt Bauer in Wien wurde kürzlich seitens der Regierung die Concession zum Baue einer elektrischen Bergbahn von der Endstation Mödling der Dampftramway Wien - Mödling auf den oberhalb Gumpoldskirchen gelegenen, 674 Meter hohen Anninger ertheilt und beabsichtigt der Concessionäre gleichzeitig mit der Bahn auf dem Anningerplateau eine "drehbare" Restauration in großem Stile zu erbauen. ...

Hierzu müssen wir bemerken, daß wir es viel lieber gesehen hätten, wenn das "Deutsche Volksblatt" sich nicht gewissermassen für das in Rede stehende neue Unternhemen eingesetzt haben würde, denn dies liegt ganz und gar nicht im Interesse weder der Bevölkerung von Mödling noch der Umgebung und ist ausschließlich auf den Profit einer uns fremden Bauunternehmung berechnet. ... Noch ist das entscheidende Wort nicht geschrieben und besiegelt und darum hoffen wir auf die Ablehnung durch alle beteiligten Factoren. ...

Trotz aller Misserfolge war diese Idee nicht so leicht umzubringen. In der Mödlinger Zeitung vom 21. Juli 1907 ([MöZ] S.2) wird aus der am 12. d. M. stattgehabten öffentlichen Ausschußsitzung der Gemeindevertretung Mödling im Tagesordnungspunkt 19. berichtet:

Die von Sekretär Wiklicki verlesene Zuschrift betreff der dem Gemeinderat und Rechtsanwalt Dr. Mittler in Wien erteilten Konzession zur Vornahme der technischen Vorarbeiten für eine elektrische Bahn von Baden über den Anninger nach Vorderbrühl wird zur Kenntnis genommen.


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aktualisiert am 30-Sep-2024
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