Der Anninger - Wasser

Hans Riffer Quelle | Maibründl | Prießnitztal | Meiereiwiese | Trinkbrunnen | Beethoven-Weg | Siebenbrunnengraben | Buchbrunnen | Eschenbrunnen | Ochsenbrunnen | Wasserwerk Gaaden | Mödlingbach | Hochquellenwasserleitung | Anningerbach

Hinweis: Aufgrund der Klimaerwärmung und der Trockenheit der letzten Jahre geben auch die Quellen des Anninger immer weniger Wasser. Im folgenden beschriebene Oberflächengerinne sind selten bis gar nicht mehr zu beobachten.

Der Anninger ist aus Kalkgestein aufgebaut, daher verschwindet das Oberflächenwasser bei Regen ziemlich schnell in unzähligen Klüften und Höhlen in das Innere des Berges. Somit gibt es am Berg keine permanenten Bäche oder Wassergerinne an der Oberfläche. An einigen Stellen gelangt das Wasser in künstlichen Quellfassungen wieder an die Oberfläche.

Bei Bohrungen im Prießnitztal und an der Meiereiwiese wurde Wasser gefunden, das nun in die Wasserversorgung der Stadt Mödling eingeleitet wird. Im September 2015 wurde ein Video zur Mödlinger Wasserversorgung erstellt [Link...].

Als Kaiserin Sisi zur Sommerzeit in Laxenburg wohnte, wurde Anninger-Wasser in hölzernen Rohren bis Laxenburg geleitet. Verfallene Anlagen im Siebenbrunnengraben und inzwischen abgetragene Anlagen im Prießnitztal zeugen von der Bedeutung des Anninger für die Wasserversorgung in früherer Zeit.

In früherer Zeit gab es in der Neusiedlerstraße 50 eine "Anninger-Gebirgsquellen-Sodawasser-Fabrik" des Ludwig Gantner ([WalKuc] S.293). Dieses Sodawasser wurde offenbar auch den Gästen im Kaisergerndlhaus angeboten. In der Nähe der Stelle, wo dieses Haus stand, wurde im August 2010 ein Bruchstück einer Sodawasserflasche gefunden. Der ANINGER ist darauf mit nur einem "N" geschrieben. Im August 2015 wurde in einer Zeitung vom Fund einer historischen Sodawasserflasche berichtet [Link...].

ANINGER GEBIRGSQUELLEN SODAWASSER
ANINGER GEBIRGSQUELLEN
SODAWASSER
L. GANTNER - MÖDLING
ANNINGER-GEBIRGSQUELLEN-SODAWASSER
Werbeplakat
Ghf. Kodet, Hennersdorf
z.V.g. von Fr. M. Braun

Gemäß einer Sage befindet sich im Inneren des Anninger ein riesiger See. Ähnliche Sagen gibt es auch für andere Berge, z. B. für den Hühnerberg oberhalb von Baden (dort informiert eine Tafel über die Sage vom Riesen Hun). Giannoni schreibt dazu ([Gia] S.298): Den in hartnäckiger Verkennung geologischer Tatsachen immer wiederkehrenden Traum von den Wassermengen im Anningergebiete Mödlings haben erst wiederholte genaue Untersuchungen und Gutachten hervorragender geologischer Fachleute wie Stuhr, Höfer und Toula zerstört.

In der Mödlinger Zeitung vom 23. Juni 1907 ([MöZ] S.2) wird berichtet, dass im Niederösterreichischen Landtag über die Wasserversorgung der Südbahngemeinden debattiert wurde. Im Zuge der Diskussion weist Abg. Thoma darauf hin, daß sämtliche Gemeinden an der Südbahn schlechtes Trinkwasser haben und die Quellen am Anninger unzulänglich und kalkhältig sind.

Wo befand sich die in [Gia] S.274 erwähnte Kronprinz Rudolf-Wasserleitung? Sie wurde 1864 eröffnet. Es war eine eiserne Röhrenleitung mit Reservoirs und Auslaufbrunnen ([KleiKun] S.96). Davor bestand schon 1610 eine hölzerne Wasserleitung, die nach der Zerstörung durch die Türken unter Marktrichter Wolfgang Ignaz Viechtl im Jahr 1695 wieder errichtet worden war ([Sti] S.152).

Informationen zum Mödlinger Wasser [Link...]


Hans Riffer Quelle

Die Hans Riffer Quelle befindet sich an der S-Kurve im oberen Bereich der Anningerstraße. Sie ist benannt nach einem ehemaligen Obmann des Bauausschusses des Vereins der Naturfreunde in Mödling vom Jahre 1877. Aus einem Metallrohr fließt Wasser in einen ausgehöhlten Baumstamm. Darüber freuen sich die Hunde, weil sie dort nicht nur trinken, sondern auch ein kurzes Bad nehmen können. 15 m oberhalb des Brunnens befindet sich ein in der Erde vergrabener Wasserbehälter mit Eingangstür an der Westseite, das Lüftungsrohr ist neben der Anningerstraße zu sehen.

Hans Riffer Quelle
Hans Riffer Quelle
Hans Riffer Quelle
Hans Riffer Quelle 2009
Hans Riffer Quelle
Hans Riffer Quelle 2006

Der Wasserbehälter wird unter anderem von der Quelle beim ehemaligen Eschenbrunnen über eine 700 Meter lange Leitung gefüllt. Er dient zur Wasserversorgung der Krausten Linde. Das Wasser, das aus dem Rohr fließt, ist nur der Überlauf. Daher kann sich die herausfließende Wassermenge innerhalb kurzer Zeit stark ändern. Es kommt vor, dass man beim Hinaufgehen an dem Brunnen vorbeikommt und es fließt überhaupt kein Wasser, nicht einmal eine halbe Stunde später, beim Hinuntergehen, fließt es volles Rohr. Oder umgekehrt. Jedenfalls darf man sich nicht darauf verlassen, dass man dort Wasser antrifft. Wenn es aber fließt ist es gutes Trinkwasser. Auch im Winter bei starkem Frost fließt das Wasser manchmal, es entstehen dann schöne Eisgebilde. Anfang 2012 war die Quelle nach einem starken Frost einige Wochen trocken, gab dann zeitweise etwas Wasser, gerade so viel dass der Holzbehälter nicht austrocknet, im November 2013 kam zeitweise wieder richtig viel Wasser heraus. Im extrem heißen Sommer 2015 war die Quelle lange Zeit trocken, im August wurde das Ausflussrohr abgebrochen, im November erneuert. Im Mai 2017 ist es wieder abgebrochen, am 4.  August 2017 wurde es wieder erneuert.

Im September 2022 wurde der hölzerne Brunnentrog (ausgehöhlter Baumstamm) erneuert. Der alte Trog liegt nebenan im Wald. Die Sommer werden immer heißer und trockener, die Quelle rinnt meist sehr dünn oder tröpfelt nur oder ist trocken. Dass das Wasser volles Rohr rinnt (wie auf dem Foto unten von 2017), das war leider schon sehr lange nicht zu sehen. Auch mächtige Eisgebilde (Foto oben 2009) oder Schneemassen (Foto oben 2006) gibt es praktisch nicht mehr zu sehen, das ist sehr schade.

Hans Riffer Quelle
Hans Riffer Quelle, Sept 2015
Hans Riffer Quelle
Hans Riffer Quelle, 4. Aug 2017
Hans Riffer Quelle
Hans Riffer Quelle, 9. Sep 2022

Im Juli 2023 wurde eine Hinweistafel Kein Trinkwasser montiert. Und das, obwohl die Quelle seit Monaten staubtrocken ist, da gibt es leider nichts zu trinken und auch keine Abkühlung an heißen Tagen.

Hans Riffer Quelle
Hans Riffer Quelle, 22. Juli 2023

Ein Foto aus dem Jahr 1910 ([Aig] Nr.118) zeigt, dass damals an dieser Stelle nur wenige hohe Bäume standen, die Sicht zum Husarentempel war frei. Heute sieht man den Husarentempel nur zwischen den Ästen durchscheinen, wenn die Bäume nicht belaubt sind. Eine Gruppe von drei großen Föhren ist zu sehen, diese stehen jetzt noch dort. Ein Foto aus der Zeit nach dem ersten Weltkrieg zeigt genau dieselbe Perspektive, allerdings im Winter mit Rodelbahn ([Aig2] Nr.153).

Die folgenden historischen Aufnahmen der S-Kurve bei der Hans Riffer Quelle wurden von Herrn Thomas Kaltenecker zur Verfügung gestellt:

Partie beim S Partie beim S

Die S-Kurve wurde damals als "Hübnergletscher" bezeichnet ([Aig2] Nr.150; Oberbaurat Hübner war Funktionär des Vereins der Naturfreunde). Ende Februar 2011 hat sich dort tatsächlich ein kleiner Gletscher gebildet. Aufgrund der Kälte entstand an der Stelle, wo das Wasser normalerweise am Ende der kleinen Mauer nach Westen in den Wald abfließt, ein mächtiger Eiswall. Das Wasser floss dadurch in die entgegengesetzte Richtung, quer über die Anningerstraße. Dort bildete sich eine dicke Eiszunge, die bis zum gegenüberliegenden Straßengraben reichte.

Hübnergletscher im Februar 2011
Hübnergletscher im Februar 2011
Hübnergletscher im Februar 2011
Hübnergletscher im Februar 2011
Hübnergletscher im Februar 2011
Hübnergletscher im Februar 2011

Maibründl

Das Maibründl befindet sich oberhalb des Prießnitztales. Aus einen Metallrohr fließt etwas Wasser, wobei die Wassermenge in den letzten Jahren stark abgenommen hat. In den 1990er Jahren befand sich unterhalb des Brunnens ein kleiner Tümpel, in dem Frösche und andere Wassertiere lebten. Dieser Tümpel besteht inzwischen nur mehr aus Matsch, die Quelle gibt zu wenig Wasser. Vor ein paar Jahren, als es im Winter noch kalt war, gab es interessante Eisgebilde zu sehen.

Maibründl
Maibründl
Maibründl
Maibründl im Winter
Maibründl
Eisgebilde beim Maibründl

1955 wurde das Maibründl durch Schüler und Lehrer der Bundesgewerbeschule renoviert, am 25. Juni wurde die Fertigstellung dieser Arbeiten gefeiert. Vor Jahren lag im Wald oberhalb des Maibründls eine Tafel, auf der geschrieben stand, dass das Bründl durch Schüler der HTL Mödling saniert worden war. Diese Tafel ist leider verschwunden.

Im Frühjahr 2024 wurde beim Maibründl (so wie ein Jahr vorher bei der Hans Riffer Quelle) ein Schild Kein Trinkwasser montiert. Allerdings gibt es Personen, die dieses Wasser seit vielen Jahren trinken, ohne einen Schaden zu erleiden.

Maibründl 2024
Maibründl 2024

Die folgenden historischen Aufnahmen des Maibründls wurden von Herrn Thomas Kaltenecker zur Verfügung gestellt:

Maibründl Maibründl Maibründl

Prießnitztal

Vinzenz Prießnitz (1799-1851) heilte Patienten durch Kaltwasserkuren, ähnlich wie etwas später Pfarrer Sebastian Kneipp (1821-1897). Im Prießnitztal entstand 1850 eine einfache Kaltwasser-Kuranstalt, die 1880 durch Dr. Weiß zu einem Sanatorium ausgebaut wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg verfiel das Kurhaus, 1968 wurde an der Stelle eine Wohnhausanlage errichtet.
Foto der Cur-Anstalt-Priessnitzthal siehe [Wal] S.68
Fotos von 1900 und 1914 siehe [Aig] Nr.98, 99;
Foto Dr. Weiß' Cur und Wasser-Heilanstalt Prießnitztal in [Aig2] Nr.118
Foto Sanatorium - Kaltwasser-Heilanstalt, aufgenommen aus dem Park, mit Kurgästen und Statue in [Jane1] Nr.58
Foto Überpumpstation und Reservoir im Prießnitztal [Gia] S.299.

Auf der Karte von 1872 ist das Prießnitztal als Wind Thal bezeichnet (heute erinnert die Windtalgasse an diese ältere Bezeichnung), im unteren Bereich ist ein Kaiserin Elisabeth Brunnen eingezeichnet, im mittleren Bereich ein Kaiser Franz Josef Brunnen.

Seit 1885 wurde untersucht, von wo man Trinkwasser für Mödling gewinnen könnte. In der Mödlinger Zeitung vom 20. Juni 1903 ([MöZ] S.2-7) wurde in einem Stenographischen Protokoll über die am 12. Juni 1903 im Rathause zu Mödling unter dem Vorsitze des Herrn Bürgermeisters und Landtagsabgeordneten Jakob Thoma stattgefundene Verhandlung betreffend die Errichtung einer Wasserleitung in Mödling ausführlich berichtet, dass sämtliche Fachleute der Meinung waren, dass aus dem Anningergebiet und anderen untersuchten Gebieten (z. B. Höllenstein) nicht genug Wasser zur Versorgung von Mödling gewonnen werden kann. Man hat dann beschlossen, die Wasserleitung aus Moosbrunn zu bauen.
Ein kurzer Auszug des Protokolls, den Anninger betreffend:

Diesem Mahnrufe [Typhuserkrankungen 1893 in Mödling] Folge leistend, hatte die Gemeindevertretung im Jahre 1893 den einhelligen Beschluss gefasst, unsere Quellen im Anningergebiet einer neuerlichen Untersuchung zu unterziehen und wir ersuchten damals den Direktor der geologischen Reichsanstalt in Wien Herrn Hofrat Stur, einen ausgezeichneten Kenner der Anningergebietes, diese Aufgabe zu übernehmen.
Stur gab uns keine besonderen Hoffnungen, auf unser Drängen entschloss er sich, trotzdem neue Begehungen und Messungen vorzunehmen und gab uns schließlich den Rat am Eingang des Prießnitztales einen Versuchsschacht zu machen.
Unter seiner Leitung wurden zirka 10 m tiefe Sprengungen in Felsen gemacht und da man in dieser Tiefe noch auf kein Wasser kam, erklärte Stur, dass jedes Tiefergehen zwecklos wäre, daß es aber angezeigt erscheine, in den verschiedenen Jahreszeiten Beobachtungen vorzunehmen, ob nicht von der Seite Wasser zufließt.
Dieser Schacht ist 4 Jahre offen gewesen und wir bemerkten - wie Sie wissen, Verschiedenes aber nur kein Wasser, die Hoffnung vom Anninger ausreichendes Trinkwasser zu bekommen, war also dahin.

In der Ausgabe vom 25. Juli 1903 der Mödlinger Zeitung ([MöZ] S.4) wird berichtet, dass Gemeinerat Höfler am 17.7.1903 in der Mödlinger Hausbesitzer-Versammlung über das Wasserleitungsprojekt Moosbrunn und spricht und folgendes erwähnt:

Das in letzter Zeit oft genannte Prießnitztal oder Anninger Wasserleitungsprojekt ist wohl eine abgetane Sache, nachdem sich Fachleute entschieden dagegen aussprechen. Die Gemeinde kann doch nicht die Steuergelder dazu verwenden, Versuche zu machen, wenn Kenner der hiesigen geologischen Verhältnisse davon abraten.

In der Ausgabe vom 1. August 1903 wird über eine Exkursion nach Moosbrunn berichtet und ein Prof. Fischer (Chemiker) lächerlich gemacht, weil er entgegen anderer Expertenmeinung überzeugt war, dass im Gebiet Anninger und Höllenstein genug Wasser für Mödling verfügbar wäre.

Heute befindet sich im Prießnitztal ein 6700 m³ Liter fassender Hochbehälter der Mödlinger Wasserversorgung, der am 29. September 1971 eröffnet wurde. Wasser aus Moosbrunn wird hinauf gepumpt, teilweise kommt auch Wasser vom Anninger dazu.

Hochbehälter Prießnitztal
Hochbehälter Prießnitztal
Hochbehälter Prießnitztal
Hochbehälter Prießnitztal
Trinkbrunnen Prießnitztal
Trinkbrunnen Prießnitztal

Seit Mai 2011 wird mit dem Trinkwasser im Prießnitztal in einem Kleinkraftwerk elektrischer Strom für etwa sechs Haushalte erzeugt. Damit erreicht man auch die ohnehin nötige Druckreduzierung im Wasserleitungsnetz. Bei der Einfahrt zum Parkplatz Prießnitztal kann man über eine Stiege hinuntersteigen, die Infotafel lesen und durch eine Glastür die Turbine und den Generator sehen. Auf einem Display werden aktuelle Daten angezeigt: aktuelle Leistung (kW), Energieertrag (kWh), CO2-Einsparung (kg).
Inzwischen (stand 2023) ist der Abgang gesperrt.

Kraftwerk Prießnitztal
Stiege zum Kraftwerk Prießnitztal
Kraftwerk Prießnitztal
Infotafel Kraftwerk Prießnitztal
Kraftwerk Prießnitztal
Kraftwerk Prießnitztal

Am 4. November 1904 besuchte Kaiser Franz Josef die Stadt Mödling. Einer der Programmpunkte war die Eröffnung der Wasserleitung von Moosbrunn nach Mödling im Prießnitztal: S.M. geruhte mittels elektrischem Taster die Wasserleitung in Betrieb zu setzen. Auf einem Plan aus dem Jahr 1904 ist im unteren Prißnitztal ein "Elisabeth Brunnen" eingezeichnet, weiter oben ein "Kaiser Jubiläums Brunnen". Im Jahr 1906 wurde Dr. Weiß, der Besitzer des Sanatoriums Prießnitztal, anlässlich der Hygieneausstellung in der Wiener Rotunde dem Kaiser vorgestellt, der zu ihm gesagt haben soll: Ach ja, das ist doch die berühmte Anstalt, die ich vor zwei Jahren sah. ([WalKuc] S.34, S.36f und Planbeilage)

Im Jahr 1912 wurden unter Stadtingenieur Hans Titze die Prießnitztalquellen neu gefasst ([WalKuc] S.65). Bis 2006 waren die Reste einer Wasserleitungsanlage im Prießnitztal aufwärts zu sehen. Im Tal verteilt standen dort neun, aus Beton und Steinen erbaute, einfache Wasserhäuschen, in denen man zeitweise das Wasser rauschen hören konnte. Zeitweise floß aus einem Rohr unterhalb des untersten dieser Wasserhäuschen relativ viel Wasser heraus, das in das Biotop Prießnitztal geleitet wurde. Im Jahr 2006 wurden alle diese Beton- und Steinquader entfernt.

Wasserbehälter Prießnitztal
Ehem. Wasserbehälter Prießnitztal
Wasserbehälter Prießnitztal
Ehem. Wasserbehälter Prießnitztal
Wasserbehälter Prießnitztal
Ehem. Wasserbehälter Prießnitztal

Unter dem damaligen Wasserstadtrat Pepi Wagner wurden im Juli 1995 im Prießnitztal Wasserbohrungen durchgeführt. Bereits in 18 m Tiefe stieß man auf Wasser, das selbständig, nach dem Prinzip eines artesischen Brunnens, in einer 10 m hohen Fontäne emporschoss. Es wurde bis 54 m Tiefe gebohrt ([WalKuc] S.239). Die verschlossenen, senkrecht aus der Erde ragenden, dicken Metallrohre sind noch zu sehen. Im Bereich des Hochbehälters, in der südwestlichen Ecke des eingezäunten Bereichs, wurde eine Schrägbohrung durchgeführt. Die Bohrstelle ist jetzt mit einer grünen Metalltür verschlossen. Das Wasser dieser Quelle trägt heute zur Trinkwasserversorgung Mödlings bei. Es ist keine Pumpe erforderlich.

Das im Jahr 1990 angelegte Krötenbiotop Prießnitztal führte einige Jahre hindurch ein trauriges Dasein. Noch vor wenigen Jahren war es von zahlreichen Fröschen bewohnt. Auch Ringelnattern konnte man beobachten. Zeitweise war es von Goldfischen überfüllt, die von verständnislosen Zeitgenossen dort ausgesetzt worden waren. Im Jahr 2006 waren dort praktisch keine Frösche mehr zu sehen. Der Wasserstand wurde immer niedriger, das Biotop wuchs mit Schilf zu. In den 1990er Jahren war eine Infotafel vorhanden, diese ist verschwunden. Später wurde der Zaun erneuert, eine Befestigungsmöglichkeit für eine Infotafel wurde errichtet, sogar mit Dach. Erst 2013 wurde tatsächlich eine Infotafel montiert, leider mit einem grammatikalischen Fehler. Im Frühjahr 2012 wurde das Biotop saniert. Schilf und Unkraut wurden entfernt, über einen Schlauch kann bei Bedarf Wasser eingeleitet werden. Gelegentlich sind jetzt wieder Frösche zu sehen. Die Goldfische sind immer noch / wieder da.

Das kleine Fichtenwäldchen (Mini-Waldviertel im Prießnitztal) neben dem Biotop wurde im Jahr 2006 gerodet. Da hat sicher irgend ein Experte festgestellt und durchgesetzt, dass die standortfremden Fichten entfernt werden müssen. Anstelle des netten Wäldchens entwickelt sich jetzt dort eine richtige Gstättn. Es wurden zwar irgendwelche Pflanzen angesetzt, die sind aber längst vertrocknet. Oder wurde der Wald entfernt, um die seit Jahren geplanten weiteren zwei Teiche anzulegen? 2011 wurde tatsächlich ein zweiter Teich angelegt, taleinwärts, oberhalb des vorhandenen Krötenbiotops. Er erhält sein Wasser bei Regen direkt aus dem Graben bzw. vom Weg im Prießnitztal. Das Konzept sieht vor, dass er auch temporär austrocknen darf. Im Februar 2017 wurde der dritte Teich angelegt, talauswärts vom Krötenbiotop.

Beim Wasserbehälter Prießnitztal befand sich der schönste Spielplatz Mödlings. Spielgeräte und Zäune waren liebevoll bemalt und verziert. Ein richtiges kleines Märchenland, geschaffen 2008/2009 von Herrn Johann Karlowatz. 2015 wurde der Spielplatz umgebaut, auf einem Teil des Geländes wurde ein Outdoor Fitnesspark eingerichtet, der am 12. September eröffnet wurde. Der bunt bemalte Holzzaun wurde durch einen grünen Metallzaun ersetzt, Turngeräte aus Metall und Plastik stehen für alle jene zur Verfügung, die am Anninger nicht genug Möglichkeiten zur körperlichen Ertüchtigung vorfinden. Zusätzlich wurde wenige Meter neben dem schon jahrelang vorhandenen Trinkbrunnen ein zweiter aufgestellt. Wer weiß warum? Inzwischen (Dezember 2018) gibt es darauf eine Antwort: Der neue Trinkbrunnen ist auch im Winter in Betrieb.

Krötenbiotop Prießnitztal
Krötenbiotop Prießnitztal
Krötenbiotop Prießnitztal
Krötenbiotop Prießnitztal
Krötenbiotop Prießnitztal
Krötenbiotop Prießnitztal
Krötenbiotop Prießnitztal
Der Fichtenwald ist weg
Hier entsteht 2011 ein zweiter Teich
Hier entsteht 2011 ein zweiter Teich
Und hier 2017 der dritte Teich
Und hier 2017 der dritte Teich
Spielplatz Prießnitztal
Spielplatz Prießnitztal
Fitpark Prießnitztal
Fitpark Prießnitztal

Tiefbrunnen Meiereiwiese

An der Meiereiwiese in der Vorderbrühl, am Fuß des Anninger, wurden ab 1991 unter dem damaligen Wasserstadtrat Pepi Wagner Wasserbohrungen durchgeführt ([WalKuc] S.236). In einer Tiefe von 26 m wurde Wasser gefunden. Seit Herbst 2001 kommt ein Teil des Mödlinger Trinkwassers aus dem 246 m tiefen Brunnen an der Meiereiwiese. Eine 1,6 km lange Wasserleitung mit 20 cm Querschnitt wurde entlang des Wanderweges eingegraben, die das Trinkwasser von der Meiereiwiese zum Hochbehälter Prießnitztal leitet.

Am Beginn des Dreistundenweges wurden ein Trinkbrunnen und ein Hydrant errichtet. Auf einer Tafel mit Datum 15. Oktober 2001 wurde Pepi Wagner, der eigentliche Initiator der Wasserbohrungen, nicht erwähnt. Ca. 400m weiter östlich Richtung Mödling steht ebenfalls ein Hydrant, um bei eventuellen Waldbränden Löschwasser zur Verfügung zu haben. Anfang Juli 2014 wurden der Trinkbrunnen und die Tafel am Beginn des Dreistundenweges abmontiert. Der Brunnen war häufig defekt, weil immer wieder Leute wie wild mit dem Hebel gepumpt haben, anstatt ihn nur herunter zu drücken und ein paar Sekunden auf das Wasser zu warten. Als Ersatz wurde bei dem erwähnten Löschwasserhydranten ein Wasserhahn mit Druckknopf montiert. 2015 war es dann nur mehr ein normaler Wasserhahn, der im September demontiert wurde, weil nicht mehr permanent Wasser von der Meiereiwiese nach Mödling gepumpt wurde. Zeitweise zischte nur Druckluft aus dem Hahn anstelle von Wasser.

Beim großen Waldbrand 1994 gab es diese Wasserleitung und die Hydranten leider noch nicht. Beim Brunnenhaus an der Meiereiwiese, unterhalb der Burgruine Mödling, wurde ein Biotop angelegt, Pepi's Märchenteich. Der Teich ist eingezäunt, um zu verhindern, dass er als Badeteich für Hunde dient.

Pepi's Märchenteich
Pepi's Märchenteich
Pepi's Märchenteich
Pepi's Märchenteich

An der südwestlichen Ecke der Meiereiwiese befindet sich ein kleines, verfallendes Brunnenhaus mit einem Wasserbecken, beide sind heute trocken. Es fließt dort leider kein Wasser mehr.


Trinkbrunnen

Im Anningergebiet gibt es einige Trinkbrunnen, die an eine Wasserleitung angeschlossen sind: östlich des Jennyberges beim Spielplatz an der ehemaligen Schießstätte, bei einem ehemaligen Steinbruch oberhalb der Weingärten in Richtung Goldene Stiege und beim Tennisplatz in Gaaden.

Beim Parkplatz Prießnitztal befindet sich ein Trinkbrunnen mit der Aufschrift ERRICHTET IM JAHRE 1971 VON DER STADTGEMEINDE MÖDLING UNTER BÜRGERMEISTER OSR. KARL STINGL, darunter befindet sich das Wappen der Stadt Mödling. Dieser Brunnen rinnt während der warmen Jahreszeit ständig. 2016 wurde wenige Meter daneben ein weiterer Trinkbrunnen mit Hebel aufgestellt. Dieser ist auch im Winter in Betrieb.

Dort wo der aus dem Tieftal kommende Weg die 1. Wiener Hochquellenwasserleitung kreuzt (an der Stelle steht ein kleines Haus mit Ziegel-Fassade) befindet sich ein sehr schöner Trinkbrunnen, aus dem man das Wasser aus dem Rax-Schneeberg Gebiet genießen kann.

Trinkbrunnen Hochquellenwasserleitung
Trinkbrunnen Hochquellenwasserleitung

Beethoven-Weg

Beim sogenannten Harlehnerbrunnen am Beethoven Wanderweg, etwas nördlich des großen Steinbruchs oberhalb von Gumpoldskirchen, kann man leider nicht mehr trinken. Das Brunnenhäuschen steht noch dort, mit einem Hebel zum Pumpen, es kommt aber offenbar schon lange kein Wasser mehr heraus.

Ein paar Meter unterhalb der Stelle, wo der Beethoven-Weg das Beital quert, befindet sich im Graben eine gefasste Quelle. Es ist unklar, ob es sich um Trinkwasser handelt.

Auch in der Nähe der Kreuzung mit dem Tieftal befindet sich ein Brunnen. Direkt an der Kreuzung steht der bekannte Ravhenstain aus dem Jahr 1569. Wenn man von dort den (in diesem Abschnitt asphaltierten) Beethoven-Weg nach Süden geht, kommt bald die Stelle, wo die Markierung nach rechts den Berg hinauf geht, weg vom Asphalt. Genau dort setzt auch ein Weg an, der nach links vom Asphalt etwas nach unten führt und den Tieftal-Hang in südlicher Richtung quert. Wenn man diesem Weg ein kurzes Stück folgt kommt man zu einem kleinen Brunnen mit Steinfassung, beschriftet mit Erbaut 1866. Früher war der Brunnen mit einem Schild, an einem der Bäume die bei der Abzweigung von der Straße stehen, als Birnenbrunnen angeschrieben ([WeiM]). Auf alten Karten (von 1872) ist der Brunnen als Bründl eingezeichnet. Das Wasser fließt aus einem Metallrohr in Form eines Wildschweinkopfes. Es ist unklar, ob es sich um Trinkwasser handelt, das Wasser schmeckt etwas eigenartig. Kurz nach dem Brunnen befindet sich eine Rastbank.

Harlehnerbrunnen
Harlehnerbrunnen
Brunnen im Tieftal
Brunnen im Tieftal
Quelle Beital
Quelle im Beital
Quelle Beital
Quelle im Beital
Quelle Beital
Quelle im Beital

Siebenbrunnengraben

Im Siebenbrunnengraben (auch als Siebenbrunnental bezeichnet) oberhalb von Gumpoldskirchen sind Reste einer einstmals mit viel Aufwand angelegten Wasserleitungsanlage zu sehen. In einem leeren Gebäude sieht man leere, betonierte Kammern. Es gibt dort einen Brunnen, der wieder von Kalk und Moos befreit wurde, der Zugang führt aber durch Sumpf und Matsch.

Bei dem Brunnen befindet sich in der Wand eine rechteckige Vertiefung, an der Stelle war offensichtlich einmal eine Tafel angebracht, der Text ist leider nicht bekannt. Von dieser Anlage führt ein im Waldboden deutlich sichtbarer, schmaler Graben direkt hinauf zu den verfallenen Anlagen beim Sender am Vierjochkogel. Möglicherweise verlief hier einmal eine Rohrleitung, durch die das Wasser hinauf gepumpt wurde ([Schm]).

Im Dezember 2007 floss ein richtiger Bach durch den Siebenbrunnengraben. Das Wasser entsprang bei der ehemaligen Wasserleitungsanlage, es rann entlang des markierten Wanderwegs nach unten, vorbei an der Dreidärrischen Höhle, bis kurz vor dem Roten Kreuz, dort floss es in einem Linksbogen in den eigentlichen Graben hinein. Bedingt durch die Kälte waren entlang des Gerinnes interessante Eisgebilde zu sehen. Danach ist das Bächlein im Siebenbrunnengraben eine zeitlang permanent geflossen, zumindest abschnittsweise. Inzwischen ist das leider aufgrund der allgemeinen Trockenheit wieder vorbei.

Bei dem Gerinne im Siebenbrunnengraben handelt es sich um eine sogenannte Kalktuffquelle bzw. einen Kalktuffbach, eine Besonderheit der Natur. Kalktuff entsteht unter Beteiligung von Pflanzen, die im Quellbereich leben. Dabei spielen die typischen Moospolster eine entscheidende Rolle. Bestimmte Moosarten können dem Wasser Kohlendioxid entziehen, dabei werden sie mit einer Kalkschicht überzogen. Durch das Absterben und stete Regeneration der Moospflanzen entsteht der sehr leichte und poröse Kalktuff. Siehe [Pav].

Beim Brunnen im Siebenbrunnengraben war ein mächtiges Kalktuffgebilde aufgebaut, das jedoch von offensichtlich Unkundigen im Jahr 2005 bei einer "Säuberungsaktion" entfernt wurde. Inzwischen beginnt der Kalktuff wieder zu wachsen.

Im Siebenbrunnengraben
Im Siebenbrunnengraben
Im Siebenbrunnengraben
Im Siebenbrunnengraben
Bach im Siebenbrunnengraben
Bach im Siebenbrunnengraben
Im Siebenbrunnengraben
Im Siebenbrunnengraben
Im Siebenbrunnengraben
Im Siebenbrunnengraben
Im Siebenbrunnengraben
Im Siebenbrunnengraben
Gefrorener Bach im Siebenbrunnengraben
Gefrorener Bach im Siebenbrunnengraben
Eiskaskaden im Siebenbrunnengraben
Eiskaskaden im Siebenbrunnengraben

Die folgende historische Aufnahme des Siebenbrunnens wurde von Herrn Thomas Kaltenecker zur Verfügung gestellt:

Siebenbrunnen

Die Bezeichnung Siebenbrunnen tritt an verschiedenen Stellen auf. Bekannt sind z. B. der Siebenbrunn an der alten Via Sacra zwischen Türnitz und Annaberg und der Siebenbrunnenkessel auf der Rax oberhalb vom Preiner Gscheid. Das Wort Sieben steht in diesem Fall nicht für die Zahl sieben, sondern bedeutet heilig, ein Siebenbrunnen ist also ein Heiliger Brunnen.


Buchbrunnen

Der Buchbrunnen (oder Buchenbrunnen) befindet sich im obersten Buchtal. Hier wurde das erste Anningerhaus erbaut. Heute ist noch die gemauerte Brunnenfassung mit einem Metallrohr zu sehen, es fleißt jedoch kein Wasser mehr. Auf einer Steintafel steht Buchbrunnen - errichtet vom Verein der Naturfreunde in Mödling vom Jahr 1877. (Historisches Foto [Wol] S.8)
Oberhalb und unterhalb sieht man noch Reste von betonierten ehemaligen Wasserbehältern.

Im November 2017 wurde beim Buchbrunnen an der großen Buche eine Gendektafel für Hrn. Josef Matzinger angebracht und ein kleiner Rastplatz mit Tisch und Bank eingerichtet.

Buchbrunnen
Buchbrunnen
Rastplatz beim Buchbrunnen
Rastplatz beim Buchbrunnen

Die folgenden historischen Aufnahmen des Buchbrunnens wurden von Herrn Thomas Kaltenecker zur Verfügung gestellt:

Buchbrunnen Buchbrunnen Buchbrunnen

Eschenbrunnen

Der Eschenbrunnen befindet sich nördlich unterhalb des Anningerhauses. Die Quelle ist heute in Brunnenringen gefasst, verschlossen und eingezäunt, ein Schild weist auf das Quellschutzgebiet hin. Im Februar 2014 wurde über die Quellfassung eine grüne Blechhaube gestülpt. Diese soll den Brunnen vor Frost schützen, damit die Wasserversorgung der Krausten Linde auch im Winter gewährleistet ist.

In der Nähe liegt am Waldboden, im Laub versteckt, ein Schlauch, aus dem zeitweise Wasser fließt, z. B. nach der Scheeschmelze oder im Sommer, wenn das Anningerhaus geschlossen ist. Offenbar handelt es sich um den Überlauf des Wasserbehälters.

Von der ehemaligen Brunnenfassung des Eschenbrunnen steht heute nur mehr ein Mauerrest. Daneben befindet sich eine verfallene Rastbank aus Beton.

Eschenbrunnen
Reste vom Eschenbrunnen
Überlauf beim Eschenbrunnen
Überlauf beim Eschenbrunnen
Eschenbrunnen mit Blechhaube
Eschenbrunnen mit Blechhaube

Ochsenbrunnen

Zeitweise fließt im obersten Beital ein kleines Bächlein, das unterhalb des Anningerhauses entspringt, also auch am Eschenkogel. Auf alten Karten ist diese Quelle als Ochsenbrunnen bezeichnet. Wenn man am Kalenderweg unterwegs ist hört man es manchmal nördlich im Tal munter rauschen, da das Beital dort ziemlich steil abfällt. Die Ochsenquelle versorgt das Anningerhaus mit Wasser.

Bach im Beital
Bach im Beital

Die folgenden historischen Aufnahmen des Eschenbrunnens wurden von Herrn Thomas Kaltenecker zur Verfügung gestellt:

Eschenbrunnen Eschenbrunnen Eschenbrunnen

Wasserwerk Gaaden

Auch die Gemeinde Gaaden nutzt oder nutzte Wasser vom Anninger. Bei der Schießstätte Gaaden befindet sich ein Wasserbehälter mit der Aufschrift ERBAUT 1957-59. Aus dem Überlauf fließt fast immer Wasser heraus. Das Einzugsgebiet ist offenbar das Große Buchtal und der Steinwandlgraben. An der Buchtalstraße stehen beim Schranken und bei der Buchtalkehre entsprechende Hinweistafeln: Wasserschutzgebiet - Wasserleitungsverband der Triestingtal- und Südbahngemeinden. An der Stelle, wo der Steinwandlgraben vom Buchtal abzweigt, ist auf alten Karten eine Quelle als Sprudelbrunnen bezeichnet. Heute befindet sich dort ein Wasserbehälter, aus dessen Überlauf zeitweise ein munteres Bächlein entspringt.

Alte Ansicht vom Sprudelbrunnen: [Link...]

Im Steinwandlgraben fließt normalerweise kein Oberflächenwasser. Nach intensiven Regenfällen kann es aber vorkommen, dass plötzlich Wildbäche hinabschießen. Nach starken Regenfällen im Juni 2009 ist mehrere Tage hindurch das Wasser im Steinwandlgraben und im Großen Buchtal geronnen und hat auf dem Wanderweg bis zu einem halben Meter tiefe Rinnen ausgeschwemmt. Auch nach der Schneeschmelze treten im Steinwandlgraben und im Buchtal Quellen hervor, der Überlauf der Quellfassung im Buchtal rinnt dann und die Auffanggruben neben dem Buchtalweg füllen sich mit Wasser.

Ein Trinkwasser-Hydrant befindet sich beim Tennis-Club Gaaden (TCG), direkt beim Ausgang des Großen Buchtals.

Wildbach im Buchtal
Wildbach im Buchtal
Wildbach im Buchtal
Wildbach im Buchtal
Überlauf im Buchtal
Überlauf im Buchtal
Überlauf im Buchtal
Überlauf im Buchtal

Mödlingbach

Der Mödlingbach begrenz das Anningergebiet nach Norden. Im Lauf von Jahrmillionen hat er das felsige Tal der Mödlinger Klausen als Trennung zwischen Anninger und Kalenderberg herausgearbeitet. Normalerweise führt der Bach sehr wenig Wasser. Bei starken Regenfällen kann sich die Wassermenge dramatisch steigern. Das letzte große Hochwasser, wo das Bachbett randvoll gefüllt war und auch einige Schäden aufgetreten sind, war am 8. Juli 1997. Nach einer Hochwasserkatastrophe vom 7./8. April 1900 wurde der Bach im Stadtgebiet von Mödling reguliert.

In den letzten Jahren wurde das Bachbett im Stadtgebiet von Mödling unter Leitung von Prof. Florin Florineth revitalisiert. Aus dem vorher kanalartigen Gerinne im Betonbett wurde ein für Mensch und Tier interessanter Bach.

Einst besaß der Bach große wirtschaftliche Bedeutung, da er im Bereich von Mödling vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert zahlreiche Mühlen betrieb. Die bekannteste ist die Höldrichsmühle, wo sich heute ein Restaurant und ein Reitzentrum befinden. In [ChiKar] sind 20 Mühlen zwischen Sittendorf und Biedermannsdorf beschrieben. Die meisten Mühlen waren Mahlmühlen, es gab aber auch Sägemühlen und Gipsmühlen (z. B. ist in einem Plan von 1904 eine "Gyps Mühle" unterhalb der Burg Mödling eingezeichnet, [WalKuc] Planbeilage).


Hochquellenwasserleitung

Die 1. Wiener Hochquellenwasserleitung führt am Ostrand des Anninger entlang. Ab April 1870 wurde im Bereich von Mödling an der Wasserleitung gebaut, 1873 wurde sie in Betrieb genommen. Weingärten, Wiesen und Äcker mussten abgelöst werden. Über die Klausen wurde ein 28 m hohes Aquädukt errichtet, dafür mussten zwei Häuser abgetragen werden. Siehe [WalKuc] S.285, [H57] S.108.

Das erstklassige Trinkwasser fließt vom Schneeberg-Rax-Gebiet nach Wien und steht für die Wasserversorgung Mödlings leider nur in Ausnahmefällen zur Verfügung. Seit 1904 besitzt Mödling ein eigenes Wasserrecht in Moosbrunn, von wo auch heute noch ein großer Teil des in Mödling benötigten Trinkwassers geliefert wird.

1. Wiener Hochquellenwasserleitung
1. Wiener Hochquellenwasserleitung, Nr. 44
Aquädukt
Aquädukt

Im Winter 1929 war es so extrem kalt, dass die Wasserleitung im Aquädukt platzte. Das austretende Wasser gefror und bildete dicke Eiskaskaden (Foto [Rin] S.80).


Anningerbach

Der Anningerbach befindet sich nicht am Anninger, sondern bei Ried am Riederberg.


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aktualisiert am 11-Sep-2024
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