Nachdem ich seit 1981 einige Male mit einer Gruppe aus Hirschstetten nach Mariazell gegangen war, wobei wir jeweils vier Tage unterwegs waren, in einem Fall eine Nacht und drei Tage, kam mir irgendwann die Idee, ob ich diesen Weg auch in zwei Tagen schaffen würde. Da sich diese Idee immer wieder meldete, begann ich ernsthaft darüber nachzudenken. Auf die Ideenphase folgte die Planungsphase.
Zunächst war zu überlegen, ob ich versuchen sollte, einen Begleiter zu finden, oder lieber allein gehen sollte. Beim Gehen mit einem Begleiter erscheinen im Gespräch einige Etappen etwas kürzer. Außerdem bietet ein Begleiter Sicherheit und Hilfe in Notfällen, Handies waren damals noch kaum verbreitet. Ein eventueller Begleiter könnte aber schneller sein als ich. Dadurch würde das Gehen für mich zum Stress, besonders bergauf. Andererseits könnte er langsamer sein, in diesem Fall würde die Ungeduld belastend wirken, da ja ein selbst gestecktes Ziel erreicht werden sollte. Also entschied ich mich, alleine zu gehen.
Wichtig war auch, dass das Wetter nicht zu heiß und keinesfalls schwül war. Also bot sich der Herbst an. Und so startete ich am Freitag, dem 30. September 1988 zu meinen Marsch nach Mariazell. Ich kam ausreichend schnell voran. Da ich den Weg davor schon oft genug gegangen war, verlor ich keine Zeit mit Wegsuche. Als Gepäck hatte ich nur einen kleinen Rucksack mit ein paar Müsliriegeln, einer Wasserflasche und Regenschutz.
Von Furth ging ich nicht wie gewohnt über den Gaisruck auf das Kieneck, sondern durch den Futhergraben und den Staffgraben, da ich aufgrund der Karte vermutete, dass man auf diesem Weg das Kieneck schneller erreicht. Das ist auch tatsächlich der Fall. Am Kieneck und Unterberg oben war es ziemlich kühl, es war dichter Nebel. Der Regenschutz diente als Wind- und Kälteschutz. Am Ende des Tages erreichte ich bei einbrechender Dunkelheit Rohr im Gebirge, wo ich im Lager beim Kaiser Franz Josef übernachtete.
Am nächsten Tag startete ich sehr zeitig und erreichte am Nachmittag Mariazell. Ich hatte den Weg ohne größere Probleme zurückgelegt. Die Kniegelenke schmerzten allerdings schon, auch noch auf der Heimfahrt in der Mariazeller Bahn.
Freitag, 30.9.1988 | ||
06:30 | ||
08:00 | ||
08:30 | damals gab es dort noch ein kleines Geschäft, ein Kaffejoghurt gekauft, hat mir aber nicht geschmeckt, weiter um 08:35 | |
09:10 | ||
09:40 | ||
10:05 | erste Rast bis 10:15 | |
11:00 | damals noch über den Gipfel | |
11:45 | Rast bis 12:00 | |
13:05 | weiter um 13:10, nicht wie gewohnt über den Gaisruck, sondern durch den Furthergraben und Staffgraben, um etwas Zeit zu sparen | |
14:15 | Beginn des steilen Aufstiegs | |
15:15 | Rast in der Hütte bis 15:40; starker Nebel, feucht | |
17:00 | starker Nebel | |
17:35 | ||
18:35 | Übernachtung beim Kaiser Franz Josef im Lager | |
Samstag, 1.10.1988 | ||
05:10 | ||
05:40 | ||
06:10 | ||
08:55 | weiter um 09:45 | |
10:45 | Ende Asphalt im Unrechttraisen Tal | |
11:25 | weiter um 11:35 | |
13:10 | Rast bis 13:45 | |
15:35 | ||
17:30 | Fahrt mit der Mariazeller Bahn | |
19:52 | ab 20:16 | |
20:49 |
© Sepp Müller josef.mueller@kabsi.at
aktualisiert am 04-Mai-2007